Wieder Ersatzverkehr bei der Berliner S-Bahn

(30.12.) BERLIN - Es ist mal wieder soweit: Der Berliner S-Bahn stehen mit etwas über 300 Viertelzügen inzwischen wieder nur noch so wenig betriebsbereite Fahrzeuge zur Verfügung, dass ab kommenden Montag auf der Stadtbahn wieder ein Ergänzungsverkehr mit Regionalzügen angeboten wird (zu den Einschränkungen siehe nachfolgender Bericht). Dazu werden momentan Lokomotiven der Baureihe 143 und Reisezugwagen nach Berlin überführt. Damit werden ab 04.01. die Züge des RE1 alle 30 Minuten zwischen Berlin Ostbahnhof und Potsdam Hbf verdichtet, da die S7 nur alle 20-Minuten über die Stadtbahn bis nach Potsdam Hbf verkehrt. Dieses Zusatzangebot gilt sonntags bis donnerstags zwischen 6 Uhr und 20 Uhr und mit erweiterter Bedienzeit freitags und samstags zwischen 6 und 24 Uhr.

Zudem wird die Regionalbahnlinie RB 10 von Spandau durchgehend nach Charlottenburg verlängert, da mit der Linie S75 nur ein 20-Minuten-Takt bis nach Spandau angeboten werden kann. Dieses Zusatzangebot wird montags bis freitags auch außerhalb der Hauptverkehrszeit zwischen 10 Uhr und 13 Uhr und um 21 Uhr angeboten. Der Flughafen-Expressbus SXF 1 zwischen Flughafen Schönefeld und Südkreuz kann weiterhin zuschlagsfrei genutzt werden, solange die Linie S45 noch nicht verkehrt.

Unterdessen hat die DB am Dienstag Medienberichte zurückgewiesen, wonach die S-Bahn Berlin erst 2013 zum Normalbetrieb zurückkehre. "Auf der Grundlage aller uns bekannten technischen und betrieblichen Restriktionen gehen wir davon aus, den Fahrgästen im Jahr 2010 auf allen Linien wieder einen normalen Fahrplan zu bieten", sagte Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der DB. Dieses Angebot könne auf einzelnen Linien zunächst noch verkürzte Züge beinhalten. Homburg kündigte an, er wolle bis Ende Januar nähere Aussagen treffen, "wie der Weg zum Normalfahrplan im nächsten Jahr aussieht".

S-Bahn Berlin im Januar mit eingeschränktem Fahrplan unterwegs

(30.12.) BERLIN - Die Werkstätten der S-Bahn Berlin arbeiten auch über den Jahreswechsel mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Fahrzeugflotte. Dabei werden nach Bahnangaben mehrere, sich überlagernde Wartungs-, Instandhaltungs-und Prüfprozesse parallel abgearbeitet. Maßgebliche Auswirkung auf die Verfügbarkeit der Fahrzeuge hat laut DB die sogenannte Stegdickenmessung an den Radscheiben. Dabei werden alle Grenzmaße von Radscheiben der Baureihe 481 oberhalb einer festgelegten Laufleistung überprüft. Die bisherigen siebentägigen Zusatzuntersuchungen können gemäß der erfolgten Abstimmung mit dem Eisenbahn-Bundesamt erst bis Mitte Januar schrittweise wegfallen. Zusätzlich zu diesen umfangreichen Fahrzeugüberprüfungen sind in den letzten Tagen zahlreiche witterungsbedingte Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten angefallen, die zu einer sehr starken Belastung der Werkstätten führte. Daher können ab Januar zunächst nur 310 Viertelzüge eingesetzt werden. Für den regulären Betrieb sind rund 550 Fahrzeuge erforderlich. Die Linien S45 und S85 verkehren auch weiterhin nicht.

Angebot zu Silvester 2009
Trotz der angespannten Fahrzeugsituation wird die S-Bahn Berlin in der Silvesternacht sicherstellen, dass die Fahrgäste auch durchgehend an ihr Ziel kommen. Bis 22 Uhr fahren durch den Nord-Süd-Tunnel die Linien S1 und S2 im 10-Minuten-Takt sowie die S25 im 20-Minuten-Takt. Ab 22 Uhr bis 3 Uhr werden die Linien S1, S2 und S25 jeweils im 20-Minuten-Takt verkehren. Zwischen Gesundbrunnen und Priesterweg werden weitere Züge zur Verdichtung des Angebots verkehren. Auf der Stadtbahn verkehren bis 22 Uhr die Linie S5 zwischen Strausberg und Grunewald, die Linie S7 zwischen Ahrensfelde und Potsdam und die Linie S3 zwischen Erkner und Westkreuz sowie die Linie S75 zwischen Spandau und Wartenberg jeweils alle 20 Minuten. Zwischen 22 Uhr und 3 Uhr verkehren zusätzliche Züge zwischen Friedrichshagen und Westkreuz. Der Ring fährt rund um die Uhr durchgehend im 10-Minuten-Takt und die Linien S 46 und S 47 fahren im 20-Minuten-Takt. Ab 3 Uhr bietet die S-Bahn einen durchgehenden Nachtverkehr im 20-Minuten-Takt auf allen Linien bis auf die noch nicht verkehrenden S45 und S85 an.

Angebot ab 4. Januar 2010
- Die Linie S1 verkehrt zwischen Wannsee und Oranienburg und Wannsee und Frohnau jeweils im regulären 20-Minuten-Takt und damit alle 10 Minuten zwischen Wannsee und Frohnau.
- Die Linie S2 verkehrt alle 20-Minuten zwischen Bernau und Blankenfelde sowie zwischen Buch und Potsdamer Platz. Damit ist zwischen Buch und Potsdamer Platz ein 10-Minuten-Takt sichergestellt.
- Die Linie S25 verkehrt zwischen Hennigsdorf und Teltow Stadt im 20-Minuten-Takt.
- Die Linie S3 verkehrt zwischen Erkner und Westkreuz im 20-Minuten-Takt über die Stadtbahn. Das Angebot wird zwischen Friedrichshagen und Ostbahnhof zu einem 10-Minuten-Takt verdichtet.
- Die Ringlinien S41/S42 können weiterhin auch im Berufsverkehr nur im 10-Minuten-Takt angeboten werden.
- Die Linie S46 wird zwischen Königs Wusterhausen und Westend im 20-Minuten-Takt als durchgebundene Linie verkehren.
- Die Linie S47 verkehrt im 20-Minuten-Takt zwischen Spindlersfeld und Südkreuz.
- Die Linie S5 verkehrt zwischen Strausberg Nord über die Stadtbahn nach Olympiastadion im 20-Minuten-Takt und wird zusätzlich zwischen Hoppegarten und Warschauer Straße zu einem 10-Minuten-Takt verdichtet.
- Die Linie S7 verkehrt nur alle 20-Minuten über die Stadtbahn nach Potsdam. Auf dem östlichen Abschnitt wird das Angebot zwischen Ahrensfelde und Ostbahnhof auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet. Auf der Stadtbahn verkehren ergänzend auch zusätzliche Regionalzüge auf der Linie RE 1 zwischen Berlin Ostbahnhof und Potsdam Hbf.
- Die S75 verkehrt zwischen Wartenberg und Spandau im 20-Minuten-Takt.
- Die Linie S8 verkehrt zwischen Hohen Neuendorf und Grünau, im Berufsverkehr bis Zeuthen im 20-Minuten-Takt.
- Die Linie S9 verkehrt zwischen Flughafen Schönefeld über den Ostring bis nach Pankow im 20-Minuten-Takt.

"Berliner Zeitung": S-Bahn-Werkstatt Friedrichsfelde wird reaktiviert

(28.12.) BERLIN - Die vor dreieinhalb Jahren aus Spargründen geschlossene S-Bahn-Betriebswerkstatt Friedrichsfelde wird wieder eröffnet. Das habe die Geschäftsführung des Unternehmens mitgeteilt, sagte der Betriebsratsvorsitzende Heiner Wegner der "Berliner Zeitung" (Donnerstagausgabe). Die Werkstatt solle "schnellstens" wieder belebt werden, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Kreise der S-Bahn-Geschäftsführung weiter. Ingenieure prüften, welche Um- und Einbauten aus Sicht des Arbeitsschutzes nötig seien. Zudem werde untersucht, welche Prüf- und Wartungsarbeiten in Friedrichsfelde stattfinden könnten.

S-Bahn Berlin: Betriebsgenehmigung vorerst nur für ein Jahr

(23.12.) BERLIN - Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat am Dienstag an die S-Bahn Berlin GmbH eine neue Betriebsgenehmigung mit einer Geltungsdauer bis Ende 2010 erteilt. Möglich wäre ein Zeitraum bis 15 Jahre gewesen. "Vor dem Hintergrund der im Jahr 2009 aufgetretenen Sicherheitsprobleme bei der Berliner S-Bahn ist es dem EBA nicht möglich, die Betriebsgenehmigung längerfristig zu erteilen", sagte Sprecher Ralph Fischer. Weiterhin ständen vor allem die Räder und Achsen der Züge im Fokus. Mit der Befristung kann die Betriebserlaubnis innerhalb der kommenden zwölf Monate vom EBA entzogen werden, sollte das Unternehmen nicht den gesetzlich vorgeschriebenen sicheren Betrieb gewährleisten. Die Behörde wird im kommenden Jahr weitere Prüfungen bei der Berliner S-Bahn vornehmen. Ende 2010 wird das Amt erneut über eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung entscheiden.

Unterdessen hat die S-Bahn Berlin eine freiwillige Selbstverpflichtung gegenüber dem Eisenbahn-Bundesamt abgegeben. Im Rahmen dieser Selbstverpflichtung werden in Abhängigkeit von den Prüfergebnissen kritische Radsätze zusätzlich getauscht. Die dafür notwendige Lieferung von 20 neuen Radsätzen ist bis zum Jahresende sichergestellt. Mit Beginn des neuen Jahres werden wöchentlich 16 Radsätze gefertigt. Der Tausch soll bis zum 30. Juni nächsten Jahres abgeschlossen sein. Zur Gewährleistung eines sicheren Betriebs werden die S-Bahnzüge bis zum Tausch der betroffenen Radsätze ab sofort in einem verkürzten Intervall alle 14 Tage mit Wirbelstrom geprüft. Das EBA hat der Selbstverpflichtung zugestimmt.

Daneben hat sich die Unternehmensleitung zur Stabilisierung des S-Bahnbetriebes auf Verbesserungsmaßnahmen der betriebsnahen Instandhaltung und auf ein tragfähiges Werkstattkonzept verständigt. Es sieht unter anderem vor, dass die Werkstatt Schöneweide mindestens bis zum Auslaufen des Verkehrsvertrages 2017 bestehen bleibt. Die Leistungsfähigkeit des Standorts wird entsprechend den künftigen Anforderungen an die Arbeitsprozesse angepasst. Außerdem erhalten alle Werkstätten der betriebsnahen Instandhaltung wieder eine größere Eigenständigkeit. Die S-Bahn Berlin wird zudem im nächsten Jahr 20 Fahrzeuge der Baureihe 485 wieder in Betrieb nehmen.

"Zurzeit ist die Fahrzeugreserve der Berliner S-Bahn aufgrund der außerordentlichen Inspektionsarbeiten nicht ausreichend und daher müssen wir weiterhin noch mit Einschränkungen auf einzelnen S-Bahn-Linien rechnen", sagte Peter Buchner, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin. "Alle S-Bahner arbeiten jedoch intensiv an der schnellen Stabilisierung des Verkehrs." Über Fahrplanänderungen informiert die S-Bahn Berlin GmbH im Internet unter www.s-bahn-berlin.de.

S-Bahn Berlin schränkt Angebot weiter ein

(22.12.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin bekommt die Probleme mit ihren Fahrzeugen nicht in den Griff. Nachdem sich die Lage in den vergangenen Wochen leicht gebessert hatte, wird das Angebot am Dienstag gegenüber Montag, wo es auch schon schon Einschränkungen gegeben hatte, noch weiter gekürzt. Auf der S 2 wird der 10-Minuten Takt nur zwischen Buch und Potsdamer Platz angeboten. Die S 3 verkehrt nur zwischen Erkner - Ostbahnhof und entfällt auf der Stadtbahn zwischen Ostbahnhof und Spandau. Die Ring-S-Bahn (S 41/42) ist ganztägig nur alle 10.Minuten unterwegs (Ausfall des 5-Minuten-Takts in der HVZ). Auf der S 5 wird der 10-Minuten-Takt nur zwischen Hoppegarten und Warschauer Straße angeboten. Die S 75 verkehrt nur im 20-Minuten-Takt von Wartenberg bis Spandau und die S 9 nur auf einer Teilstrecke zwischen Schönefeld und Treptower Park.

Von der S-Bahn Berlin werden " witterungsbedingter Störungen" an den Fahrzeugen als Gründe für die Zugausfälle genannt. Zur Zeit ist die Fahrzeugreserve der Berliner S-Bahn wegen der angeordneten, außerordentlichen Inspektionsarbeiten sehr klein. "Bei niedrigen Temperaturen treten im gewöhnlichen Umfang mehr Störungen auf. Die daraus entstehenden Fahrzeugausfälle können nicht durch Ersatzfahrzeuge ausgeglichen werden", heißt es in einer Pressemitteilung. Ursprünglich wollte die S-Bahn vor Weihnachten 429 Viertelzüge, die jeweils aus zwei Wagen bestehen, einsetzen können. Am Montag waren es jedoch nach Bahnangaben nur 360. Im Normalbetrieb sind bis zu 552 erforderlich.

Winter setzt S-Bahn Berlin zu

(21.12.) BERLIN - Aufgrund "witterungsbedingter Fahrzeugstörungen" schränkt die S-Bahn Berlin ihr Angebot erneut ein. Wie das Unternehmen im Internet mitteilt, verkehren ab dem heutigen Montag die S 75 vorübergehend nur im 20 Minuten Takt und die S 9 verkehrt nur zwischen Flughafen Schönefeld und Treptower Park. Grund ist die Kälte der vergangenen Tage, die bei der S-Bahn 40 Viertelzüge außer Gefecht gesetzt hat. Reservezüge gibt es nach den Pannen in diesem Jahr nicht mehr, die Werkstätten haben keine Kapazitäten für eine schnelle Reparatur.

Berlin zahlt 37 Millionen Euro weniger an S-Bahn

(16.12.) BERLIN - Das Land Berlin hat laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe) die Zuschüsse an die S-Bahn Berlin GmbH wegen nicht erbrachter Leistungen in diesem Jahr um bisher 37 Millionen Euro gekürzt. Davon entfielen allein sechs Millionen Euro auf Dezember, da erstmals auch die verschlechterte Qualität des Angebots durch die verkürzten und dadurch oft überfüllten Züge berücksichtigt worden sei.

Neue Einschränkungen bei Berliner S-Bahn?

(08.12.) BERLIN - Bei der Berliner S-Bahn drohen nach Informationen der "Berliner Zeitung" erneute Verkürzungen der Wartungsintervalle bei der Baureihe 481. Messfahrten hätten ergeben, dass beim modernsten Zugtyp die Radscheiben weniger fest sind als theoretisch ermittelt worden ist. Dies könnte laut "Berliner Zeitung" dazu führen, dass das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) kurzfristig weitere Auflagen erteilt, was die Konsequenz hätte, dass rund 100 Viertelzüge mit jeweils zwei Wagen aus dem Verkehr genommen werden müssten. Das Ziel, die Zahl der eingesetzten Viertelzüge weiter zu steigern, ließe sich dann nicht erreichen. Stattdessen müsste der Betrieb wieder eingeschränkt werden. "Wir haben erste Ergebnisse zu den Messfahrten bekommen. Ob neue Restriktionen nötig sind, ist noch nicht absehbar", zitierte die Zeitung EBA-Sprecher Ralph Fischer.

Berliner S-Bahn: Türen öffneten sich während der Fahrt

(04.12.) BERLIN - Bei der Berliner S-Bahn ist es erneut zu einem gefährlichen Zwischenfall gekommen. Am Mittwochvormittag öffneten sich während der Fahrt die Türen eines Zuges, der auf der Linie S8 zwischen den Bahnhöfen Schönhauser Allee und Bornholmer Straße unterwegs war. Fahrgäste kamen dabei nicht zu Schaden. Der betroffene Zug der Baureihe 480 wurde ausgesetzt und einer Werkstatt zugeführt. Die Untersuchung ergab laut DB, dass ein durch eindringendes Wasser verursachter Kurzschluss an einem technischen Anschluss zur Fehlfunktion der Türen führte. Der Schaden wurde unmittelbar behoben. Die S-Bahn Berlin geht von einem Einzelfall aus. Trotzdem werden die Fahrzeuge bezüglich dieser Anschlüsse überprüft. Das Eisenbahnbundesamt wurde informiert.

Berliner S-Bahn: Gelegenheitsfahrer sparen im Advent

(02.12.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin macht ihren Kunden derzeit ein besonderes Entschädigungsangebot: An den Adventswochenenden können alle Fahrgäste mit einem Einzelfahrausweis der Tarifbereiche Berlin AB, BC oder ABC im jeweiligen Tarifbereich den ganzen Tag fahren. Der Fahrschein gilt bis 3 Uhr des Folgetages in allen öffentlichen Verkehrsmitteln des VBB. Dieses gilt auch für Abschnitte der 4-Fahrten-Karte und den Einzelfahrausweis Fahrrad. Bereits am vergangenen Wochenende wurde das Angebot sehr gut angenommen. Viele Fahrgäste erledigten Weihnachteinkäufe oder nutzten die Gelegenheit zum Besuch einer der zahlreichen Weihnachtsmärkte. Detaillierte Informationen zu allen weiteren Entschädigungsregelungen sind unter www.s-bahn-berlin.de oder dem S-Bahn-Kundentelefon unter der Nummer 030 29 74 33 33 verfügbar.

"Tagesspiegel": Defekte S-Bahn wurde ohne Kontrolle losgeschickt

(24.11.) BERLIN - Der am Sonntag früh bei einer Rangierfahrt im Betriebswerk Grünau entgleiste S-Bahn-Zug hätte laut einem Bericht des "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe) auch schon vorher aus den Schienen springen können. Bei dem im Nachtverkehr eingesetzten Zug waren nach Informationen der Zeitung zuvor "laufuntypische Geräusche" gemeldet worden. Nach der Einfahrt in den Bahnhof Pankow sollte der Zug deshalb aus dem Verkehr genommen werden. Da jedoch alle Abstellgleise in der näheren Umgebung besetzt waren, entschied der Fahrzeugdisponent dem Zeitungsbericht zufolge, die Einheit als Leerfahrt ins weit entfernte Betriebswerk Grünau zu schicken. Warum nicht zuvor wie z.B. im Fernverkehr üblich ein dafür ausgebildeter Wagenmeister den Zug kontrollierte, war bei der Bahn am Montag nicht zu klären.

Bei der Ausfahrt der S-Bahn im Bahnhof Pankow gab es laut "Tagesspiegel" eine Fehlermeldung beim Passieren der Weiche; eine weitere Fehlermeldung folgte dann vor dem Entgleisen auch im Betriebswerk Grünau. Auch die Einfahrweiche in Pankow war beschädigt worden. Dies lässt nach Angaben von Fachleuten auf einen erheblichen Defekt am Fahrzeug schließen. Nach der Entgleisung in Grünau ragte der Wagen ins Nachbargleis. Wäre dies auf freier Strecke passiert, hätte ein anderer Zug aufprallen können.

Berlin: S-Bahn bei Rangierfahrt entgleist

(23.11.) BERLIN - Am Sonntagmorgen gegen 3.45 Uhr ist am Bahnhof Grünau ein S-Bahn-Zug bei einer Rangierfahrt ohne Fahrgäste entgleist. Wie eine Sprecherin der Berliner S-Bahn sagte, sei der zweite Wagen des Zuges im Bereich einer Weiche aus dem Gleis gesprungen. Die Ursache sei noch unklar. Zur Frage, ob es sich erneut um einen Radbruch handelt, wollte sich die Sprecherin nicht äußern. Es sei auch möglich, dass Schäden an den Bahngleisen oder eine unter dem Zug verstellte Weiche für den Unfall verantwortlich seien. Ermittler des Eisenbahn-Bundesamtes seien gemeinsam mit der S-Bahn bis zum Nachmittag mit Untersuchungen an der Unfallstelle beschäftigt gewesen. Der entgleiste Zug stammt nach einem Bericht der "Berliner Morgenpost" aus der älteren Baureihe 480. Das Berliner S-Bahnchaos der vergangenen Monaten war durch Probleme mit Rädern und Bremsen der moderneren Baureihe 481 ausgelöst worden.

"Tagesspiegel": Betriebsrat befürchtet Winterchaos bei Berliner S-Bahn

(21.11.) BERLIN - Der Betriebsrat der Berliner S-Bahn hat laut einem Bericht des "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe) davor gewarnt, dass Weichen und Signale unzureichend auf Schnee und Eis vorbereitet werden. Die Pflege der Weichen wurde nach Angaben des Betriebsrats erheblich eingeschränkt. Einige Anlagen seien auch komplett aus dem Pflegeprogramm genommen worden. Und beim Fett für das Pflegen der Weichen habe man das teure Mittel, das einen geringeren Personalaufwand erfordert, mit einem billigeren "gestreckt", sodass jetzt die Kartusche verstopfe, mit der das Fett auf die Weiche geschmiert werde. Im Januar diesen Jahres hatte der Umstieg auf ein anderes Spray zum Einfrieren der Sicherheitseinrichtungen geführt und dadurch den Verkehr großflächig zum Erliegen gebracht.

Berliner S-Bahn fährt 95 Prozent des regulären Fahrplans

(19.11.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin fährt ab nächsten Montag, 23. November, mit 429 Viertelzügen rund 95 Prozent des Regelfahrplans. Die Linie S2 verkehrt wieder im 10-Minuten-Takt nach Lichtenrade und die S47 wird an den Südring angebunden. Die Linie S2 wird von Buch über Potsdamer Platz hinaus nach Lichtenrade durchgebunden. Damit verkehrt sie wieder vollständig auf ihrem regulären Laufweg zwischen Buch und Lichtenrade im 10-Minuten-Takt. Die Linie S47 von/nach Spindlersfeld wird wieder an den Südring angebunden und über Hermannstraße hinaus bis nach Südkreuz verlängert, solange die S45 noch nicht verkehrt. Damit entfällt für viele Reisende das Umsteigen in Schöneweide. Die S47 bildet dabei zusammen mit der S46 einen 10-Minuten-Takt zwischen Südkreuz und Schöneweide.

Die Linien S45 und S85 verkehren bis auf weiteres noch nicht. Zwischen Flughafen Schönefeld und Südkreuz kann der Expressbus SXF1 weiterhin ohne Zuschlag zum VBB-Tarif genutzt werden.

Berliner S-Bahn-Krise: weniger Zeitkartenverkäufe und mehr Autofahrer

(13.11.) BERLIN - Die S-Bahn-Krise in der Hauptstadt wird langfristige Folgen haben, wenn es nicht gelingt, verärgerte Kunden zurückzugewinnen. Fast jeder zehnte S-Bahn-Nutzer (das entspricht rund 60000 Kunden) will sich künftig keine Zeitkarte mehr kaufen, um zur Arbeit zu gelangen. Weitere 25.000 wollen in Zukunft statt mit der Bahn mit dem Auto zur Arbeit fahren. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.017 Berlinern und Brandenburgern, die das IGES-Institut (Forschen - Entwickeln - Beraten für Infrastruktur und Gesundheit) im Rahmen einer unabhängigen Studie zu den Folgen der S-Bahn-Krise interviewt hat.

Die IGES-Studie beziffert auch die erlittenen Zeitverluste der Fahrgäste. Berufstätige S-Bahn-Nutzer waren demnach pro Monat durchschnittlich neun Stunden, also mehr als einen Arbeitstag, länger unterwegs, um zu ihrem Job zu gelangen. Der finanzielle Wert dieser verlorenen Zeit lässt sich über das durchschnittliche Netto-Einkommen der berufstätigen S-Bahn-Nutzer verdeutlichen: für neun Stunden 76 Euro pro Tag bzw. 235 Euro für 3,5 Arbeitstage über den gesamten Krisenzeitraum. Verärgert hat die Berliner und Brandenburger in den vergangenen Monaten vor allem das Gedränge in den überfüllten Zügen und auf den Bahnsteigen, Unzuverlässigkeit beim Notfahrplan und eine unzureichende Informationspolitik. Unzufrieden sind die S-Bahn-Kunden mit dem Entschädigungsprogramm der S-Bahn GmbH. Drei Viertel halten es für unangemessen und erwarten mehr Ausgleich.

Umweltfolgen lassen sich über das Ausweichen auf andere Verkehrsmittel in der Krisenzeit zeigen. Fast jeder zehnte S-Bahn-Nutzer (8,6 Prozent) stieg auf das Auto um. Berliner und Brandenburger waren so rund 51 Mio. Pkw-Kilometer mehr auf den Straßen unterwegs. Der dadurch erhöhte CO2-Ausstoß hat die CO2-Einsparungen zunichte gemacht, die Berliner und Brandenburger zuvor durch den Kauf von neuen, sparsameren Autos im vergangenen halben Jahr erreicht haben.

Die Auswirkungen der S-Bahn-Krise seien alarmierend, kommentierte der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Hans-Werner Franz die Ergebnisse: "Jeder Fahrgast, der auf das Auto umsteigt, geht dem Öffentlichen Personennahverkehr zunächst verloren. Er ist nur zurückzugewinnen wenn die S-Bahn anhaltend hohe Qualität liefert. Nur so kann verlorenes Vertrauen in Sicherheit und Zuverlässigkeit des Unternehmens wiederkehren. Die Fahrgäste müssen sich wieder auf die S-Bahn verlassen können“, so Franz. Noch sei die Krise aber nicht überwunden. "Zurzeit haben wir 384 Viertelzüge im Einsatz, erforderlich wären 550. Das heißt rund 30 Prozent der vereinbarten Leistungen stehen noch aus. Die Fahrgäste haben weiterhin täglich unter Einschränkungen zu leiden. Es muss alles dafür getan werden, dass es nie wieder zu einem derartigen Qualitätseinbruch kommen kann."

Eine Konsequenz aus der S-Bahn-Krise ist die Entscheidung des Berliner Senats, die regelmäßigen Befragungen zur Fahrgastzufriedenheit unter der Verantwortung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg durchführen zu lassen und nicht wie bisher von der S-Bahn selbst. Das Ergebnis der Befragung, die zurzeit durchgeführt wird, fließt in die Qualitätsmessung der S-Bahnleistung ein. Weiter finden momentan Nachverhandlungen zum S-Bahnvertrag statt.

Die S-Bahn Berlin wies unterdessen die Ergebnisse des IGES Instituts zurück, nach der sich fast jeder zehnte S-Bahn-Nutzer künftig keine Zeitkarte mehr kaufen will, um zur Arbeit zu gelangen. Die aktuellen Verkaufszahlen der S-Bahn Berlin belegten das Gegenteil: Nicht nur bei der BVG, sondern auch bei der S-Bahn laufe der Verkauf von Abonnements sehr gut. Die Zahl der Abo-Inhaber sei in den letzten Monaten gestiegen. S-Bahn Geschäftsführer Peter Buchner: "Was das IGES Institut herausgefunden haben will, stellt die Realität auf den Kopf. Der offensichtliche Erfolg der gemeinsamen Abo-Kampagne mit der BVG und des durch uns finanzierten Freimonats spricht Bände und wir bedanken uns bei den Stammkunden für ihr Vertrauen."

S-Bahn Berlin verstärkt weiter das Angebot

(12.11.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin fährt ab nächsten Montag, 16. November, mit 407 Viertelzügen wieder über 90 Prozent des Regelfahrplans. Da für den Regelbetrieb allerdings 550 Viertelzüge erforderlich wären, sind zahlreiche Züge weiterhin verkürzt unterwegs.

Zusätzliche Fahrzeuge werden hauptsächlich auf der nachfragestarken Linie S5 eingesetzt. Die zwischenzeitlich bis nach Olympiastadion durchgebundenen Züge der Linie S5 verkehren wieder regulär bis Westkreuz. Dafür werden die bislang in Warschauer Straße endenden Züge der S5 bis Charlottenburg durchgebunden. Damit verkehrt die S5 auf der Stadtbahn zwischen Charlottenburg und Mahlsdorf bzw. Hoppegarten in der Hauptverkehrszeit wieder mit regulärem Laufweg im 10-Minuten-Takt. Zudem werden auf allen Zügen der S5, die zwischen Strausberg bzw. Strausberg Nord und Westkreuz verkehren, längere Züge eingesetzt. Den Fahrgästen stehen dann Züge mit 8-Wagen-Einheiten statt 6-Wagen-Einheiten zur Verfügung.

Die Linie S3 wird über Westkreuz hinaus nach Spandau verlängert. Damit ist Spandau mit der S-Bahn wieder im 10-Minuten-Takt angebunden. Die Züge der wichtigen Ost-West-Verbindung über die Stadtbahn verkehren zwischen Spandau und Erkner zudem mit maximaler Zugbehängung, den sogenannten Vollzügen (8-Wagen-Einheiten). Die Linie S46 von/nach Königs Wusterhausen wird wieder vollständig über den Südring bis zu ihrem regulären Endbahnhof Westend verlängert. Damit entfällt für viele Reisende das Umsteigen in Südkreuz. Die Linie S75 wird zwischen Wartenberg und Warschauer Straße auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet. Damit ist Wartenberg wieder im regulären 10-Minuten-Takt an das S-Bahn Netz angebunden.

Die Linien S45 und S85 verkehren bis auf weiteres noch nicht. Die Züge der Linie S1, die zwischen Frohnau und Wannsee verkehren, werden nächste Woche vorübergehend als 4-Wagen-Einheiten eingesetzt. Die Züge der Linie S1 zwischen Oranienburg und Wannsee verkehren weiterhin mit 6-Wagen. Zwischen dem Flughafen Schönefeld und Südkreuz kann der Expressbus SXF 1 weiterhin ohne Zuschlag zum VBB-Tarif genutzt werden. Die zwischenzeitlich angebotene Verlängerung der Regionalbahn-Linie RB 13 über Berlin-Spandau hinaus bis nach Berlin Hauptbahnhof (tief) wird ab 16. November nicht mehr angeboten, da Spandau wieder regulär im 10-Minuten-Takt mit der S-Bahn angebunden wird.

S-Bahn Berlin verstärkt ab 9. November erneut das Angebot

(05.11.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin ist ab nächsten Montag, 9. November, mit 384 Fahrzeugen unterwegs. 30 zusätzliche Fahrzeuge werden auf den nachfragestarken Linie S1 und S7 eingesetzt. Ab sofort werden auch längere Züge auf der S25 verkehren. Die Linie S1 verkehrt wieder auf ihren Regellaufwegen zwischen Wannsee und Frohnau bzw. Oranienburg. Damit entsteht wieder der reguläre 10-Minuten-Takt zwischen Wannsee und Frohnau. Die beiden zwischenzeitlich angebotenen Verstärkerzüge zwischen Frohnau und Anhalter Bahnhof werden aufgrund des wiederhergestellten 10-Minuten-Taktes entfallen.

Auf der S25 werden ab sofort wieder längere Züge eingesetzt. Statt der bislang eingesetzten 4-Wagen-Einheiten verkehrt auch die S25 wieder mit 6-Wagen-Einheiten zwischen Hennigsdorf und Teltow Stadt. Dies entlastet insbesondere die starken Nachfragespitzen im Berufs- und Schülerverkehr. Zur Entlastung der stark nachgefragten Linie S5 im morgendlichen Berufsverkehr werden ab sofort montags bis freitags Entlastungszüge eingesetzt. Diese verkehren zwischen Mahlsdorf (Abfahrt 7.01 Uhr) und Warschauer Straße (Ankunft 7.19 Uhr). Der reguläre 10-Minuten-Takt von und nach Potsdam wird wieder vollständig durch die S7 übernommen. Damit wird auch eine weitere Angebotsverdichtung mit nunmehr fünfzehn Zügen pro Stunde und Richtung auf der hoch frequentierten Stadtbahn angeboten. Die S-Bahn-Ergänzungsverkehre mit Regionalzügen zwischen Potsdam Hbf und Berlin Ostbahnhof können damit entfallen.

Die Linien S45 und S85 verkehren bis auf Weiteres noch nicht. Zwischen dem Flughafen Schönefeld und Südkreuz kann der Expressbus SXF 1 weiterhin ohne Zuschlag zum VBB-Tarif genutzt werden. Die RB 13 Wustermark - Berlin-Spandau verkehrt bis auf Weiteres weiter nach Berlin Hauptbahnhof (tief). Alle Züge halten auch in Jungfernheide und sind somit mit dem im 5-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahn-Ring verknüpft. Die zusätzlichen Züge werden insgesamt 11 mal am Tag je Richtung von Montags bis Freitags jeweils zwischen 5 bis 9 Uhr und 13 bis 20 Uhr angeboten.

S-Bahn Berlin setzt ab Montag, 2. November erneut zusätzliche Züge ein

(30.10.) BERLIN - Der S-Bahn Berlin stehen ab kommendem Montag, 2. November, 10 weitere Viertelzüge und damit rund 350 Fahrzeuge zur Verfügung. Dadurch können auf der S-Bahn-Linie S1 zwischen Frohnau und Anhalter Bahnhof Verstärkerzüge eingesetzt werden und die Züge der S-Bahn-Linie S3 zwischen Erkner und Westkreuz als Vollzüge verkehren. Die Linie S1 wird ab kommenden Montag in der morgendlichen Hauptverkehrszeit (Montag bis Freitag) in der nachfragestarken Zeit mit zwei zusätzlichen Zügen zwischen Frohnau und Anhalter Bahnhof verstärkt. In Richtung Innenstadt verkehren die Züge fünf Minuten vor den Regelzügen der Linie S1 um 7:24 Uhr und um 7:44 Uhr ab Frohnau. In der Gegenrichtung verkehren die Züge um 6:36 Uhr und um 6:56 Uhr ab Anhalter Bahnhof in Richtung Frohnau.

Die zwischen Erkner und Westkreuz eingesetzten Züge der Linie S3 werden ab kommenden Montag als Vollzüge verkehren. Das bislang mit Sechs-Wagen-Einheiten gefahrene Zugangebot zwischen Erkner und Westkreuz wird dann auf Acht-Wagen-Einheiten erhöht. Somit wird sowohl die Kapazität auf dem hoch frequentierten Abschnitt zwischen Friedrichshagen und Ostbahnhof als auch auf der stark nachgefragten Stadtbahn erhöht.

Die S-Bahn-Ergänzungsverkehre mit Regionalzügen zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof werden weiterhin angeboten und fahren täglich von 6 bis 20 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr. Die RB 13 Wustermark - Berlin-Spandau fährt bis auf Weiteres weiter nach Berlin Hauptbahnhof (tief). Alle Züge halten auch in Jungfernheide und sind somit mit dem im 5-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahn-Ring verknüpft. Die zusätzlichen Züge werden Montags bis Freitags elf Mal pro Tag und Richtung jeweils von 5 bis 9 Uhr und von 13 bis 20 Uhr angeboten.

VBB-Bilanz zur S-Bahn: Vierte "Hochfahrstufe" kam ins Rollen

(20.10.) BERLIN - Zu Betriebsbeginn waren am Montag Morgen bei der Berliner S-Bahn 336 Viertelzüge im Einsatz. Gegenüber den Planungen fehlte zu Betriebsbeginn eine Zuggarnitur bestehend aus drei Viertelzügen. Dies führte zu einzelnen Zugausfällen bei den Linien S5 und S7. Im Laufe des Vormittages konnte die planmäßig erforderliche Zahl von 339 Viertelzügen erreicht und auch wieder Reservezüge vorgehalten werden. Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des VBB: "Etwas mehr als 60 Prozent des S-Bahn Angebotes wurde heute wieder hergestellt. Das entspricht noch lange nicht dem Angebot, das wir in der Hauptstadt benötigen. Die Fahrgäste müssen weiterhin auf vielen Abschnitten mit verkürzten Zügen und ausgedünntem Fahrplanangebot leben." Nach VBB-Beobachtungen war die Lage im morgendlichen Berufsverkehr durch den Ferienbeginn entspannter als in der Vorwoche. In Richtung Potsdam konnte der Verkehr zum Vorlesungsbeginn der Universität gut bewältigt werden.

"Morgenpost": Leitender S-Bahn-Mitarbeiter seiner Aufgaben entbunden

(20.10.) BERLIN - Als Konsequenz aus der jüngsten Sicherheitspanne hat die DB einem Bericht der Berliner "Morgenpost" zufolge einen leitenden Mitarbeiter der Prüfaufsicht bei der S-Bahn mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Bei dem Suspendierten handele es sich um einen Mitarbeiter "mit Leitungsverantwortung", zitierte die Zeitung einen Bahnsprecher. Die S-Bahn GmbH hatte am Freitag einen weiteren Radriss an einem Zug eingeräumt. Der Schaden war bereits am 17. Juni festgestellt worden. Allerdings wurden damals weder das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) noch die Öffentlichkeit informiert.

"Tagesspiegel": Erneut Radriss bei der S-Bahn verschwiegen

(17.10.) BERLIN - Bei der Berliner S-Bahn hat es laut einem Bericht des "Tagesspiegel" erneut einen Riss in einem Rad gegeben, der zunächst verschwiegen worden war. Entdeckt worden war er bereits Ende Juni, dem aufsichtsführenden Eisenbahn-Bundesamt (EBA) sei er aber erst am Freitag gemeldet worden, sagte EBA-Sprecher Ralph Fischer der Zeitung. Die Geschäftsleitung sei damals nicht informiert worden, betonte S-Bahn-Chef Peter Buchner. Die Gründe würden untersucht. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden habe er den Riss gemeldet.

S-Bahn Berlin spendet 400.000 Euro an Wohltätigkeitsorganisationen

(17.10.) BERLIN - Als Zeichen ihres Bedauerns für die erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr hat die S-Bahn Berlin am Freitag an vier Berliner Wohltätigkeitsorganisationen einen Spendenscheck in Höhe von jeweils 100.000 Euro überreicht. Das Geld kommt der Berliner Stadtmission, dem christlichen Kinder- und Jugendwerk Arche, der Berliner Bürgerstiftung und der Deutschen Rheuma-Liga zu Gute. S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner erklärte: "Wir möchten uns noch einmal bei allen Fahrgästen für die ungenügende Leistung der S-Bahn in den letzten Monaten entschuldigen. Stellvertretend für die Allgemeinheit sollen die heute überreichten Geldspenden dazu beitragen, wichtige soziale Projekte in der Stadt zu unterstützen."

S-Bahn Berlin befährt ab 19. Oktober gesamtes Netz

(14.10.) BERLIN - Ab kommenden Montag, 19. Oktober, befährt die Berliner S-Bahn wieder alle Strecken ihres Netzes. Damit sind auch Spandau, Wartenberg und Strausberg Nord wieder mit den rot-gelben Zügen erreichbar. Zwischen der Berliner Stadtbahn und Potsdam wird die Direktverbindung mit der Linie S7 wieder hergestellt. Zwischen Potsdamer Platz und Potsdam Hauptbahnhof wird der Verkehr tagsüber auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet. Auf der besonders stark nachgefragten Linie S3 fahren die Verstärkungszüge mit sechs statt vier Wagen. Die Stammzüge werden über Charlottenburg nach Westkreuz verlängert. Ab Montag stehen für den S-Betrieb rund 340 Viertelzüge zur Verfügung. Dies sind 60 Zugeinheiten mehr als derzeit. Die Linie S75 fährt ab 19. Oktober im 20-Minuten-Takt zwischen Spandau und Wartenberg. Damit werden neben den beiden Endpunkten auch die S-Bahnhöfe Stresow, Pichelsberg, Gehrenseestraße und Hohenschönhausen wieder bedient. Auf der Stadtbahn erhöht sich damit die Zahl der Züge auf zwölf pro Stunde und Richtung.

Die Züge der Linie S7 fahren wieder im 20-Minuten-Takt von Ahrensfelde bis Potsdam Hauptbahnhof. Tagsüber wird zwischen Ahrensfelde und Warschauer Straße ein 10-Minuten-Abstand angeboten. Die Linie S1 verkehrt wieder regulär zwischen Oranienburg und Wannsee im 20-Minuten-Takt. Ab Potsdamer Platz fahren ebenfalls alle 20 Minuten zusätzliche Züge, die bis Potsdam Hauptbahnhof verlängert werden. Damit besteht gemeinsam mit der Linie S7 zwischen Wannsee und Potsdam Hauptbahnhof ein 10-Minuten-Abstand. Aufgrund der beginnenden Vorlesungszeit hilft dieses Angebot den Studierenden, die zu den Hochschulstandorten der Universität Potsdam in Griebnitzsee und Babelsberg wollen.

Die S-Bahn-Ergänzungsverkehre mit Regionalzügen zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof werden weiterhin angeboten und fahren ab 19. Oktober täglich von 6 bis 20 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr. Mit der Anbindung von Spandau durch die S75 im 20-Minuten-Takt verkehren die Züge der Linie RB 10 wieder wie im Regelfahrplan vorgesehen nur in den Hauptverkehrszeiten über Spandau hinaus bis nach Charlottenburg. Die RB 13 Wustermark – Berlin-Spandau fährt bis auf Weiteres weiter nach Berlin Hauptbahnhof (tief). Alle Züge halten auch in Jungfernheide und sind somit mit dem im 5-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahn-Ring verknüpft. Die zusätzlichen Züge werden Montags bis Freitags elf Mal pro Tag und Richtung jeweils von 5 bis 9 Uhr und von 13 bis 20 Uhr angeboten.

13 Prozent weniger Einnahmen für S-Bahn Berlin

(12.10.) BERLIN - Durch die wartungsbedingten Zugausfälle hat die Berliner S-Bahn im Juli nach Einschätzung des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) offenbar um 13 Prozent niedrigere Einnahmen als im Juli des Vorjahres erzielt. Das teilte die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer (SPD), auf eine nicht behandelte mündliche Anfrage der Grünen-Fraktion mit. Eine qualifizierte Abschätzung der Einnahmenverluste über die gesamte Dauer der Verkehrseinschränkungen bei der S-Bahn und die resultierenden Folgeverluste sei derzeit noch nicht möglich, hieß es weiter. Der VBB gehe jedoch davon aus, das die Rückgänge in den Folgemonaten aufgrund der anhaltenden Zugausfälle "mindestens auf dem Niveau des Monats Juli liegen".

S-Bahn Berlin erweitert Fahrplanangebot ab 12. Oktober

(10.10.) BERLIN - Ab kommenden Montag erweitert die S-Bahn Berlin erneut das Fahrplanangebot. Auf der Ringbahn fahren die Züge während der Hauptverkehrszeiten im 5-Minuten-Takt. Der Streckenabschnitt Schöneweide - Spindlersfeld der Linie S47 wird wieder in Betrieb genommen. Die Linie S8 verkehrt durchgehend zwischen Hohen Neuendorf und Grünau sowie im Berufsverkehr bis Zeuthen. Auf der Linie S2 wird tagsüber zwischen Potsdamer Platz und Buch der 10-Minuten-Takt wieder hergestellt. Die Verstärkerzüge der Linie S5 von Alexanderplatz nach Mahlsdorf werden zu den Spitzenzeiten bis Hoppegarten verlängert. Seit der letzten Angebotsverbesserung am 28. September konnten weitere 60 Viertelzüge von den Werkstätten fertig gestellt werden, so dass nunmehr rund 280 Viertelzüge für den S-Bahnbetrieb zur Verfügung stehen. Mitte Dezember ist die Rückkehr zum Normalfahrplan vorgesehen. Alle Fahrplanerweiterungen stehen unter dem Vorbehalt, dass während der laufenden technischen Untersuchungen keine neuen Mängel an S-Bahn-Fahrzeugen festgestellt werden.

Weiterhin verkehren auf der Stadtbahn zwei zusätzliche Regionalzüge pro Stunde als S-Bahn-Ergänzungsverkehr zwischen Ostbahnhof und Potsdam Hauptbahnhof täglich von 4 bis 24 Uhr. Im Ergänzungsverkehr auf der Stadtbahn werden nunmehr die modernen S-Bahn-Elektrotriebzüge aus Stuttgart, Frankfurt (Main) und München eingesetzt, die Dank ihrer zahlreichen Türen das Ein- und Aussteigen erheblich beschleunigen. Damit sorgen auf der Stadtbahn weiterhin sieben Regionalverkehrszüge pro Stunde und Richtung für eine Entlastung der parallel fahrenden Linien S3, S5 und S7. Die Züge der Linie RB 10 verkehren weiterhin montags bis freitags tagsüber von und nach Charlottenburg.

Weiter bietet die Deutsche Bahn ab kommenden Montag, 12. Oktober, zusätzliche Züge zwischen Berlin-Spandau und Berlin Hauptbahnhof an. Die Züge der Linie RB 13 Wustermark - Berlin-Spandau werden nach Berlin Hauptbahnhof (tief) verlängert. Alle Züge halten auch in Jungfernheide und sind mit dem ab kommenden Montag wieder im 5-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahn-Ring verknüpft. Die zusätzlichen Züge werden insgesamt elf mal am Tag je Richtung von Montag bis Freitag jeweils zwischen 5 bis 09 Uhr und von 13 bis 20 Uhr angeboten, bis die S-Bahn nach Spandau wieder im 10-Minuten-Takt verkehrt. Sie entlasten damit den Berufsverkehr und bieten neben der U7 eine weitere Fahralternative in die Berliner City bzw. nach Spandau.

Auch im Nord-Süd-Tunnel wird das Angebot verdichtet. Die Linie S2 fährt ab Montag zwischen Potsdamer Platz und Buch im 10-Minuten-Takt. Damit kann das hohe Fahrgastaufkommen im Bereich Pankow und Bornholmer Straße besser bewältigt werden. Zusätzlich fahren auf diesem Abschnitt auch die Linien S8 und S9. Mit der Verlängerung der Linie S8 von Hohen Neuendorf über Blankenburg hinaus Richtung Grünau/Zeuthen ergeben sich verbesserte Verbindungen Richtung Ostring und zum Wissenschaftsstandort Adlershof. Die Linie S9 verkehrt auf ihrem regulären Laufweg zwischen Flughafen Schönefeld und Blankenburg. Die verlängerten Fahrten nach Buch werden von den zusätzlichen Zügen der Linie S2 übernommen. Damit entfällt auch der durch die NEB erbrachte Ersatzverkehr zwischen Schönerlinde und Gesundbrunnen, da die S2 auf dem Nordabschnitt wieder im 10-Minuten-Takt verkehrt.

Die Streckenabschnitte Olympiastadion - Spandau, Westkreuz - Nikolassee, Springpfuhl–Wartenberg und Strausberg - Strausberg Nord werden weiterhin nicht bedient. Auf dem Abschnitt Strausberg - Strausberg Nord fahren Ersatzbusse. Zwischen S-Bahnhof Grunewald und U-Bahnhof Theodor-Heuss-Platz fahren Busse im 20-Minuten-Takt. Der Schnellbus SXF1 zwischen Flughafen Schönefeld und dem Bahnhof Südkreuz kann weiterhin ohne Zuschlag zum VBB-Tarif genutzt werden. Der bisher angebotene Ersatzverkehr mit Bussen zwischen dem S-Bahnhof Schöneweide und dem Spindlersfeld wird nicht mehr durchgeführt, da die S 47 wieder im 20-Minuten-Takt verkehrt.

"Spiegel": Berliner S-Bahn wusste von Schwächen der Räder

(05.10.) BERLIN - Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hat die Berliner S-Bahn GmbH schon frühzeitig über Mängel an den S-Bahn-Rädern Bescheid gewusst. Demnach unterrichtete der Radsatzproduzent Rafil die DB-Tochter im März 2005 in einem Schreiben, dass die Radscheiben der Baureihen 481 und 482 den Kriterien der damals verschärften Normvorgaben schwer standhalten würden, riet von erneuten Prüfstandsversuchen aber ab. Stattdessen sollte sich laut "Spiegel" die S-Bahn mit einer Berechnung begnügen, um die Freigabe zu erteilen, was einen klaren Verstoß gegen die Zulassungsbestimmungen bedeute. Als es im Mai zu einem Radbruch kam, ließ die DB AG die Räder untersuchen und stellte fest, dass sie "nicht dauerfest im Sinne der Vorschriften" seien. Diese und andere technische Pannen brachten den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt teilweise zum Erliegen.

DB schnürt zusätzliches Entschädigungspaket für Berliner S-Bahn-Kunden

(02.10.) BERLIN - Die DB hat am Donnerstag Details zu zusätzlichen Entschädigungen für Berliner S-Bahn-Kunden bekannt gegeben. Ergänzend zur bisherigen Entschädigungsregelung für Stammkunden fahren jetzt auch Studenten der Universitäten in Berlin, Potsdam und Wildau mit Semestertickets im Dezember kostenlos. Inhaber einer festen Monatskarte bzw. eines Berliner Sozialtickets für Dezember erhalten im neuen Jahr eine Barerstattung von 15 Euro. Für Kunden mit gleitenden Monatskarten, die im Dezember beginnen und den Tarifbereich Berlin AB, BC oder ABC einschließen, verlängert die S-Bahn Berlin die Gültigkeit um eine Woche. Diese Regelungen gelten unabhängig davon, bei welchem Verkehrsunternehmen des VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) der Fahrausweis gekauft wurde.

Außerdem macht die S-Bahn Berlin auch allen anderen Kunden ein Entschädigungsangebot: An den vier Adventswochenenden können alle Fahrgäste mit einem Einzelfahrausweis der Tarifbereiche AB, BC oder ABC den ganzen Tag fahren. Detaillierte Informationen zu diesen zusätzlichen Entschädigungsregelungen sind ab Ende Oktober unter www.s-bahn-berlin.de oder dem S-Bahn-Kundentelefon unter der Nummer 030 29 74 33 33 verfügbar und werden in einer weiteren Sonderausgabe der Kundenzeitung "punkt 3 spezial" veröffentlicht, die ab 26. Oktober in allen Kundenzentren und an allen Fahrkartenausgaben erhältlich ist.

Darüber hinaus hat die S-Bahn Berlin ein millionenschweres Sofortmaßnahmen-Paket geschnürt, das für alle Kunden spürbare Verbesserungen bei Angebot, Qualität und Service bringen soll. Danach erhalten weitere 55 S-Bahnhöfe, darunter 45 nicht mit Aufsichten besetzte Stationen, moderne Zugzielanzeiger zur besseren Fahrgastinformation. Damit verfügen dann alle Bahnhöfe, von denen aus Züge unterschiedliche Ziele ansteuern, dynamische - also automatisch wechselnde - Anzeigesysteme. Zusätzlich will die S-Bahn Berlin zwölf stillgelegte Viertelzüge der Baureihe 485 zur dauerhaften Ergänzung der S-Bahnflotte reaktivieren. Außerdem werden alle Fahrzeuge mit einer Spezialversiegelung zum Graffitischutz versehen.

Das zusätzliche Entschädigungs- und Maßnahmenpaket hat einen Gegenwert von rund 30 Mio. Euro und ergänzt die bereits angekündigten Entschädigungen für Abo- und Jahreskarten-Inhaber im Umfang von 25 Mio. Euro. Auch mit den Gewerbetreibenden in den von Verkehrsausfällen besonders betroffenen S Bahnhöfen ist die Deutschen Bahn bereits im Gespräch und vereinbart individuelle Kompensationsregelungen. Als ein Zeichen des Bedauerns und der Wiedergutmachung spendet die S-Bahn Berlin außerdem je 100.000 Euro an vier Berliner Wohltätigkeitsorganisationen und Interessensverbände. Die Geldspenden gehen an die Berliner Bahnhofsmissionen, die Bürgerstiftung Berlin, das Kinder- und Jugendwerk "Die Arche" sowie an die Deutsche Rheumaliga, die unter anderem die Interessen mobilitätseingeschränkter Fahrgäste vertritt.

Die betriebliche Situation soll sich noch im Oktober merklich entspannen: Danach sollen bis Mitte Oktober voraussichtlich 300 Viertelzüge wieder zur Verfügung stehen, bis Ende des Monats sogar 400. "Wir bleiben bei unserer Planung, bis Mitte Dezember wieder den vollen Fahrplan zu fahren. Dies steht aber unter dem Vorbehalt, dass bei den laufenden zusätzlichen Überprüfungen keine weiteren gravierenden Mängel entdeckt werden", sagte DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg. Um mögliche Fahrzeugmängel zuverlässig und schnell abstellen zu können, wurde ein zusätzlicher "Quick-Check" der gesamten S-Bahnflotte veranlasst. Dabei werden sämtliche Fertigungsabläufe, Betriebsmittel und Werkzeuge begutachtet. Außerdem wird unter Leitung der S-Bahn-Geschäftsführung bis Mitte Oktober eine Zustandsbewertung aller drei S-Bahn-Baureihen vorgenommen. Das rund 30-köpfige Expertenteam aus verschiedenen Unternehmensbereichen der Deutschen Bahn soll zusammen mit den Kollegen der S-Bahn Berlin dafür sorgen, dass die notwendige Verfügbarkeit des Wagenparks bei uneingeschränkter Betriebssicherheit erreicht wird.

Auch die externen und internen Ermittlungen zu den Unregelmäßigkeiten bei Wartung und Instandhaltung der S-Bahn Berlin laufen auf Hochtouren weiter. Neben der intensiven Aufarbeitung von mehreren Tausend Einzeldokumenten aus dem Zeitraum Ende der Neunziger Jahre bis 2009 wird nach Zustimmung des Betriebsrats in wenigen Tagen mit Interviews von Mitarbeitern und Führungskräften begonnen. Geplant sind Befragungen von 50 bis 70 Personen. Homburg: "Das kostet zwar sehr viel Zeit, aber hier geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Wir lassen an dieser Stelle nicht locker und werden alle möglichen Verfehlungen von verantwortlicher Seite aufdecken und die dann notwendigen Konsequenzen ziehen. Dabei arbeiten wir auch eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Zu dieser sorgfältigen und lückenlosen Aufklärung gehört aber auch, dass wir uns nicht zu Vorverurteilungen hinreißen lassen."

S-Bahn Berlin zieht weitere Angebotsverbesserungen vor

(29.09.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin steigert ihr Fahrtenangebot schneller als bisher geplant. Statt rund 190 Viertelzügen stehen mit Wochenbeginn bereits rund 210 Viertelzüge verlässlich zur Verfügung. Damit kann neben dem 10-Minuten-Takt auf der Linie S5 zwischen Mahlsdorf und Alexanderplatz bereits seit heute früh auch auf der Linie S3 zwischen Friedrichshagen und Ostbahnhof das Angebot verdoppelt werden. Außerdem wird die Linie S9 vom Flughafen Schönefeld ab sofort über den bisherigen Endpunkt Treptower Park nach Buch verlängert. Dies sorgt für Entlastung auf dem Ostring und in Richtung Pankow. Die Linie S46 von Königs Wusterhausen endet nicht mehr in Hermannstraße, sondern fährt weiter bis Südkreuz.

Seit Betriebsbeginn am Montag fahren wieder S-Bahn-Züge auf der Berliner Stadtbahn zwischen Alexanderplatz und Westkreuz. Stündlich sind neun Züge pro Richtung unterwegs. Die Linie S3 fährt dabei bis Charlottenburg. Neben der Linie S7 fährt abweichend von der ursprünglichen Planung auch die Linie S5 bis zum Westkreuz. Damit bieten sich alle 10 Minuten Umsteigemöglichkeiten zur Ringbahn. S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner erklärte: "Die meisten der für Ende der Woche eingeplanten zusätzlichen Wagen konnten bereits am Wochenende in den Werkstätten fertig gestellt werden. Ich freue mich, dass unsere Fahrgäste von dieser Leistung der Kollegen nun vorab profitieren."

Weitere für kommenden Freitag, 2. Oktober, geplante Angebotsverbesserungen, werden vorgezogen. Bereits ab Mittwoch, 30. September, fährt die Linie S25 wieder durchgängig zwischen Teltow Stadt und Hennigsdorf und durchquert dabei den Nord-Süd-Tunnel über Potsdamer Platz, Friedrichstraße und Nordbahnhof. Der S-Bahn-Ergänzungsverkehr zwischen Südkreuz, Hauptbahnhof, Gesundbrunnen und Hennigsdorf wird bis 4. Oktober weiterhin angeboten und verfügt über ausreichend Kapazitäten. Auch der Abschnitt Richtung Messe Süd und Olympiastadion wird ab kommenden Mittwoch durch die über Westkreuz hinaus verlängerte Linie S5 wieder bedient. Dann werden rund 220 Viertelzüge im Einsatz sein. Eine weitere Angebotserweiterung ist zum 12. Oktober vorgesehen. Informationen zum Fahrplan gibt es ständig aktualisiert im Internet unter www.s-bahn-berlin.de.

S-Bahn Berlin: Informationen zur Entschädigungsregelung für Stammkunden

(26.09.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin hat am Freitag Informationen über die konkrete Abwicklung der Entschädigungsregelung für die erheblichen Einschränkungen der letzten Wochen veröffentlicht. Danach erhalten alle Inhaber von Jahreskarten, Abonnements und Firmentickets, die in den tariflichen Berliner Teilbereichen Berlin AB, Berlin BC oder Berlin ABC unterwegs sind und deren Abo im Dezember gültig ist, im Dezember einen Monat freie Fahrt. Die Regelung gilt unabhängig davon, bei welchem Verkehrsunternehmen im VBB der Vertrag abgeschlossen wurde. Für Abonnenten, die die monatlichen Kosten abbuchen lassen, läuft alles automatisch. Die Dezember-Abbuchung vom Kundenkonto entfällt. Abonnenten, bei denen einmal jährlich abgebucht wird, erhalten von den Bahnunternehmen in der ersten Dezemberhälfte eine Rückbuchung. Bei anderen Verkehrsunternehmen kann es abweichende Buchungsdaten geben.

Käufer einer Jahreskarte, die am Fahrkartenschalter gezahlt haben, erhalten bereits ab 8. Oktober gegen Vorlage des Dezember-Wertabschnitts den entsprechenden Fahrgeldanteil in bar ausgezahlt. Dies erfolgt nur an den Verkaufsstellen von S-Bahn und BVG. Auch Neukunden können von der Entschädigungsreglung profitieren: Wer sich bis zum 10. November für ein neues Abo oder eine Jahreskarte entscheidet, fährt im Dezember ebenfalls kostenlos. Zu möglichen Entschädigungsleistungen für weitere Kundengruppen sind Deutsche Bahn und S-Bahn Berlin bereits mit dem Berliner Senat und den Fahrgastverbänden im Gespräch. Nähere Informationen dazu sollen bis Ende der kommenden Woche feststehen.

Umfassende Informationen zur Freifahrtregelung im Dezember gibt es im Internet unter www.s-bahn-berlin.de. Ab dem Wochenende liegt in den Verkaufsstellen eine Sonderausgabe der Kundenzeitung "punkt3" mit Details zum Mitnehmen bereit. Für individuelle Auskünfte steht das S-Bahn-Kundentelefon mit verlängerten Servicezeiten unter 030 29 74 33 33 zur Verfügung: Montag bis Freitag von 6 bis 23 Uhr und Samstag und Sonntag von 7 bis 21 Uhr.

Jürgen Konz neuer Geschäftsführer Produktion der S-Bahn Berlin

(26.09.) BERLIN - Nach dreimonatigem Einsatz zur Stabilisierung der S-Bahn Berlin kehrt der Geschäftsführer Produktion, Maik Dreser, wie geplant zur S-Bahn RheinNeckar, Mannheim, zurück. Als Nachfolger berief der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Freitag Jürgen Konz. Der 52-jährige Konz arbeitet seit seinem Eintritt in den DB-Konzern im Jahr 2002 im Bereich Fahrzeuginstandhaltung. Derzeit leitet er den Bereich Instandhaltung der DB Regio AG. Als Mitglied der Task-Force zur Wiederherstellung des planmäßigen Angebots ist er bereits seit 1. Juli 2009 bei der S-Bahn Berlin im Einsatz. Die Tätigkeit Dresers war auf eigenen Wunsch von Anfang an nur für eine Übergangszeit geplant. Aufsichtsrat und Unternehmen dankten Dreser für seinen engagierten Einsatz während dieser sehr schwierigen Unternehmensphase.

Ab 28. September: S-Bahn Berlin befährt Stadtbahn mit drei Linien

(24.09.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin bietet ab kommendem Montag, 28. September, ein wieder etwas erweitertes Fahrplanangebot mit rund 190 Viertelzügen an. Zwischen Alexanderplatz und Westkreuz werden wieder alle S-Bahn-Stationen bedient. Über die Stadtbahn verkehren mit der S3, S5 und S7 drei Linien. Die Linie S3 fährt im 20-Minuten-Takt zwischen Erkner und Charlottenburg. Die S5 verkehrt ebenfalls im 20-Minuten-Takt zwischen Strausberg und Charlottenburg. Außerdem wird der besonders stark genutzte östliche Abschnitt der S5 zwischen Mahlsdorf und Alexanderplatz auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet. Die S7 wird von Ahrensfelde nach Westkreuz als dritte S-Bahn-Linie im 20-Minuten-Takt über die Stadtbahn geführt. Der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Zoologischer Garten und Nordbahnhof entfällt damit.

Von Berlin Ostbahnhof nach Potsdam Hauptbahnhof werden weiterhin täglich zwischen 4 und 24 Uhr Zusatzverkehre mit Regionalzügen der Linie RE1 angeboten. Zwischen Berlin-Charlottenburg und Berlin-Spandau fahren auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten Züge der Linie RB10. Die S-Bahn-Streckenabschnitte zwischen Westkreuz und Wannsee sowie zwischen Olympiastadion und Spandau werden bis auf Weiteres nicht bedient. Die Linie S46 wird ab Montag von Königs Wusterhausen kommend über Hermannstraße hinaus bis zum Südkreuz verlängert. Dort bestehen Umsteigemöglichkeiten zu den S-Bahn-Linien der Nord-Süd-Strecke sowie den Zügen des S-Bahn-Ergänzungsverkehrs durch den Fernbahntunnel. Diese fahren dreimal pro Stunde und Richtung mit Halt am Potsdamer Platz, Hauptbahnhof und Gesundbrunnen. Einmal stündlich fährt ein Zug bis Hennigsdorf, mit Anschluss an die Linie RE6 Richtung Neuruppin.

Die Linien S45, S47 und S85 verkehren bis auf Weiteres nicht. Ersatzverkehre mit Bussen werden auf dem Abschnitt Schöneweide-Spindlersfeld im 20-Minuten-Takt und auf dem Abschnitt Strausberg-Strausberg Nord im 40-Minuten-Takt angeboten. Ebenso verkehrt zwischen Grunewald und U-Bahnhof Theodor-Heuss-Platz weiterhin ein Ersatzbus im 20-Minuten-Takt. Der Expressbus SXF 1 kann weiterhin zwischen dem Flughafen Schönefeld und Südkreuz ohne Zuschlag zum VBB-Tarif genutzt werden. Die Ersatzbusse zwischen Schöneweide und U-Bahnhof Blaschkoallee sowie zwischen Pankow und dem U-Bahnhof Osloer Straße werden nicht mehr angeboten.

Ab Freitag, 2. Oktober, werden mit Blick auf den Tag der Deutschen Einheit und die zu erwartenden zusätzlichen Fahrgäste weitere Fahrplanverbesserungen wirksam. Die S-Bahn Berlin geht davon aus, dass 210 Viertelzüge für den Betrieb zur Verfügung stehen. Die Linie S9 wird über Treptower Park hinaus über den Ostring bis Buch verlängert und verkehrt als Kurzzug. Gemeinsam mit den Zügen der Linie S2 wird der Abschnitt zwischen Buch und Bornholmer Straße damit im 10-Minuten-Takt bedient. Die Linie S25 fährt wieder im 20-Minuten-Takt durchgebunden durch den Nord-Süd-Tunnel. Damit stehen neun Züge pro Stunde und Richtung zur Verfügung. Mit zusätzlichen Fahrten zwischen Friedrichshagen und Ostbahnhof wird die Linie S3 auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet.

Informationen zum Fahrplan gibt es ständig aktualisiert im Internet unter www.s-bahn-berlin.de. Für individuelle Auskünfte steht das S-Bahn-Kundentelefon mit verlängerten Servicezeiten unter 030 29 74 33 33 zur Verfügung: Montag bis Freitag von 6 bis 23 Uhr und Samstag und Sonntag von 7 bis 21 Uhr.

Unterdessen ist am Dienstag erneut ein defekter Bremszylinder an einem Zug entdeckt worden, der noch knapp unter der vorgesehenen Laufleistung von 1,35 Millionen Kilometern gelegen habe. Die Laufleistung sei daher auf 1,25 Millionen Kilometer reduziert worden, sagte ein Sprecher der S-Bahn Berlin. Aus diesem Grund seien erneut 17 Züge aus dem Verkehr genommen worden. Nach Angaben des Sprechers hat der neuerliche Ausfall mehrerer Züge keine Auswirkung auf den Verkehr, da sich das Unternehmen in den Werkstätten bereits "Reservezüge erarbeitet" habe.

Transnet: Wut über Berliner S-Bahn nicht an Beschäftigten auslassen

(21.09.) BERLIN - Die Bahngewerkschaft Transnet hat am Wochenende an die Kunden der Berliner S-Bahn appelliert, ihre Wut über das derzeitige Chaos auf Bahnhöfen und in Zügen nicht an den Beschäftigten auszulassen. "Die Kunden und die Mitarbeiter sitzen in einem Boot", erklärte Gewerkschafts-Vorstand Reiner Bieck. Auch die Beschäftigten würden unter der anhaltenden Misere leiden. "Sie haben diese Zustände allerdings nicht zu verantworten", unterstrich Bieck. Er verwies darauf, dass es in den vergangenen Tagen immer wieder Berichte von Beschäftigten gegeben habe, die "sich anpöbeln, anspucken und teilweise auch angreifen lassen mussten". Auch das sei unerträglich. Die Mitarbeiter vor Ort, auf den Bahnhöfen und an den Zügen, seien die, "die das Ganze noch am Laufen halten".

Vom Management verlangte der Gewerkschafter eine "nachhaltige Konsolidierung des Personalbestandes". Dies gelte für die Werkstätten, aber auch für den Service auf den Bahnhöfen. Bieck warnte davor, "jetzt Beruhigungstabletten durch zusätzliches Personal zu verteilen, um es später dann eventuell wieder abzubauen". Das "System S-Bahn" der vergangenen Jahre habe nicht funktioniert. Der Transnet-Vorstand wiederholte seine Forderung, den Beschäftigten eine "besondere Anerkennung" zukommen zu lassen. Neben Entschädigungen für die Fahrgäste müsse die Führungsriege auch darüber entscheiden. Außerdem müsse eine "offensive Informations- und Kommunikationspolitik gegenüber Fahrgästen und Arbeitnehmern" aufgebaut werden. Mit Blick auf die Mitarbeiter sagte Bieck: "Nur wer den Weg und die Ziele des Unternehmens kennt, kann diese auch mitgestalten."

Grube entschuldigt sich für Berliner S-Bahn-Chaos

(19.09.) BERLIN - DB-Chef Rüdiger Grube hat sich bei den Kunden der Berliner S-Bahn für das derzeitige Chaos entschuldigt. "Was bei der S-Bahn Berlin passiert, ist eine Zumutung für unsere Kunden, aber auch für unsere Mitarbeiter. Das tut mir aufrichtig leid und dafür möchte ich mich in aller Form und ausdrücklich entschuldigen", sagte er der "Bild"-Zeitung. Er hob hervor, die "Schlampereien" bei der Wartung der S-Bahn-Züge seien "ein schlimmer Vorgang." Grube kündigte personelle Konsequenzen im Unternehmen an. "Wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, werden wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Ohne Ansehen der Person", sagte er der Zeitung.

S-Bahn Krise: Seit Januar mehr als 55.000 Zugausfälle in Berlin

(17.09.) BERLIN - Zwischen Januar und August 2009 sind bei der Berliner S-Bahn mehr als 55.000 Zugfahrten ausgefallen. Das teilte der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) am Mittwoch mit. Eine Rückkehr zum Regelverkehr sei vorerst nicht absehbar. Aktuell stehen bei der Berliner S-Bahn etwa ein Viertel der notwendigen Fahrzeuge für den Betriebseinsatz zur Verfügung (162 statt 630). Dabei ist laut VBB nicht nur die Baureihe 481 betroffen (ca. 100 Fahrzeuge im Einsatz), sondern auch die Baureihen 480 und 485. Auch diese seien derzeit nur zu etwa 50 Prozent im Einsatz.

Seit Monaten haben die Berliner und Brandenburger Fahrgäste unter den massiven Einschränkungen im S-Bahnbetrieb zu leiden. Entgegen der Darstellungen der S-Bahn hat sich der Notfahrplan nach VBB-Angaben nicht eingepegelt. Demnach bestehen im Berufsverkehr zum Teil erhebliche Überlastungen (z. B. S 2 Buch/Pankow, S 3 Köpenick, S 5 Mahlsdorf und auf dem Ring). Fahrgäste müssen zurückbleiben, Rollstuhlfahrer und Fahrgäste mit Kinderwagen haben in der Regel keine Chance, mit der S-Bahn zu fahren. Großveranstaltungen können nicht mehr adäquat bewältigt werden.

Im Verkehrsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses übte VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz erneut scharfe Kritik an der Unternehmenspolitik der S-Bahn GmbH und ihres Mutterkonzerns DB: "Die S-Bahn ist innerhalb weniger Jahre vom Vorzeigeunternehmen des Berliner Nahverkehrs zu einem Sanierungsfall herabgewirtschaftet worden. Die aktuelle Misere ist ein Steuerungsversagen des Eigentümers Bund und des DB-Konzerns. Der S-Bahn wurden nicht erfüllbare Renditeziele vorgegeben. Der rigide Sparkurs der letzten Jahre hat definitiv zu den Wartungsmängeln geführt, die jetzt den S-Bahnbetrieb fast vollständig lahm legen. Unter den Folgen leiden inzwischen nicht nur massiv die Berliner Fahrgäste, sondern auch Wirtschaft und Handel in der ganzen Stadt."

Die Vorgänge innerhalb der S-Bahn Berlin GmbH müssten nun umfassend und transparent aufgeklärt werden, personelle Konsequenzen müssten auch bei denjenigen gezogen werden, die für die unredlich hohen Renditevorgaben verantwortlich seien, so Franz. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg fordert den DB-Konzern auf, alles Erforderliche tun, um die Fahrzeuge wieder in einen betriebssicheren Zustand zu bringen. Weiter müssen die Instandhaltungskapazitäten geschaffen werden, um diesen Zustand dauerhaft zu erhalten. Auf dieser Grundlage muss der DB-Konzern endlich einen verlässlichen Zeitplan aufstellen, wann der Regelverkehr wieder hergestellt ist.

Die Ursache der jetzigen S-Bahn-Krise liegt aus Sicht des VBB in der Monopolstellung der S-Bahn GmbH. Ziel muss daher sein, einen weiteren Anbieter in einem Wettbewerbsverfahren mit dem Fahrbetrieb zu beauftragen. Die Ausschreibung für ein Teilnetz der S-Bahn sollte jetzt schnellstmöglich vorbereitet und veranlasst werden, sagte VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz: "Die Erfahrungen im Regionalverkehr mit privaten Betreibern haben deutlich gezeigt, dass die Qualität des Angebots und die Kundenzufriedenheit steigt, wenn der Betrieb zeitlich befristet ausgeschrieben wird und sich mehrere Wettbewerber darum bemühen. Durch die neue EU-Verordnung 1370/07 könnten im Ausschreibungsverfahren nun auch die sozialen Belange der Arbeitnehmer gewahrt werden." Weiter könnte, analog zum Regionalverkehr, auch der Einsatz von mehr Personal vorgeschrieben werden. Mit Blick auf den Zeitplan einer Ausschreibung ist nach VBB-Angaben ab heute gerechnet eine Betriebsaufnahme im Jahr 2017 realistisch. Eine vorzeitige Kündigung des Verkehrsvertrags mit der S-Bahn GmbH sei daher nicht sinnvoll.

Externe Prüfer untersuchen Vorfälle bei Berliner S-Bahn

(12.09.) BERLIN - Die DB hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und Rechtsanwaltskanzlei Gleiss Lutz mit einer unabhängigen, externen Untersuchung der Vorfälle bei der S-Bahn Berlin beauftragt. Ziel sei die lückenlose Aufklärung der festgestellten Unregelmäßigkeiten bei der Wartung von Bremszylindern an Fahrzeugen der S-Bahn Berlin, teilte die DB am Freitag mit. Neben der Ermittlung der Sachverhalte sowie der dafür Verantwortlichen solle ein Konzept erarbeitet werden, das präventiven Charakter besitze.

"Wir dulden keinerlei Unregelmäßigkeiten bei sicherheitsrelevanten Prozessen - nicht bei der S-Bahn Berlin und auch nirgends sonst im DB-Konzern", betonte Ulrich Homburg, DB-Vorstand Personenverkehr. "Missstände werden wir ohne Ansehen der Person aufdecken und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen. Deswegen haben wir uns entschlossen, neben der bereits laufenden Untersuchungen der internen Revision ergänzend auch externe Ermittler einzusetzen." Neben der schnellen Verbesserung des Fahrplanangebots für die Kunden der S-Bahn gehe es jetzt vor allem darum, das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen. "Wir wollen uns zum momentanen Zeitpunkt nicht an Spekulationen und Verdächtigungen beteiligen. Jetzt geht es darum, den Anfang Juli begonnenen Neuanfang konsequent fortzusetzen und ein vollständiges Bild über die Fehlentwicklungen zu gewinnen. Klar ist, dass nicht der einzelne Mitarbeiter in der Wartung und Instandhaltung der S-Bahn die Schuld dafür trägt, sondern verantwortliche Manager möglicherweise grob fahrlässig agiert haben", so Homburg weiter. In jedem Fall prüfe die DB, ob auch Ansprüche gegen Verantwortliche geltend gemacht werden können.

Zusätzliche Züge und Busse ersetzen S-Bahnverkehr

(12.09.) BERLIN - Ab dem Wochenende werden weitere Bahnen und Busse eingesetzt, um die geschlossenen S-Bahnhöfe und Strecken besser anzubinden. Die VBB-Fahrinfo im Internet (www.vbbonline.de) enthält ab Sonnabend früh alle gültigen Fahrpläne der S-Bahn und der Ersatzangebote. Ab Sonnabend wird ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen S+U Zoologischer Garten und S Nordbahnhof angeboten. Die Busse halten an den Stationen S Tiergarten, Kirchstraße/Alt-Moabit (nahe S Bellevue), S+U Hauptbahnhof und U Zinnowitzer Straße. Sie fahren von 4 bis 1 Uhr alle 10 Minuten und im Wochenend-Nachtverkehr alle 15 Minuten. Da die Busse erst ab Samstag früh, 4 Uhr, den Betrieb aufnehmen, empfiehlt der VBB den Nachtschwärmern, zwischen Zoologischer Garten und Alexanderplatz die U2 sowie den Nachtbus N2 über Hackescher Markt zu nutzen - beide fahren im 15-Minuten-Takt.

Ab Montag wird ein Zusatzverkehr mit Regionalzügen zwischen den Bahnhöfen Hennigsdorf, Berlin Gesundbrunnen, Hauptbahnhof, Potsdamer Platz und Südkreuz angeboten. Die Züge fahren auf dem Abschnitt Gesundbrunnen - Südkreuz alle 20 Minuten und von/nach Hennigsdorf stündlich. Bereits seit Mitte der Woche sind auch im Früh- und Spätverkehr zusätzliche Züge auf der Bahnlinie RE1 zwischen Potsdam und Berlin Ostbahnhof im Einsatz. Die Fahrten der Linie RB10 aus Nauen werden mittags und abends über den Endbahnhof Spandau bis Charlottenburg verlängert. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) schickt auch ab Montag wieder morgens und nachmittags 6 Züge zwischen Berlin Gesundbrunnen, Schönerlinde und Basdorf auf die Strecke.

Damit die Fahrgäste der Berliner S-Bahn sich vorab über ihre Fahrverbindungen informieren können, steht der aktuelle Fahrplan mit allen fahrenden S-Bahnen sowie den zusätzlichen Zügen und Bussen in der VBB-Fahrinfo unter www.vbbonline.de zur Verfügung. Außerdem hat der VBB das S+U-Bahn-Liniennetz aktualisiert. Es enthält neben den aktuellen S-Bahn-Streckenführungen auch sämtliche Ersatzverkehre und eine Auswahl von Straßenbahn- und Buslinien der BVG, mit denen die geschlossenen S-Bahnhöfe erreicht werden können. Es kann ebenfalls unter www.vbbonline.de heruntergeladen werden. Aktuelle Informationen gibt es auch im VBB-Infocenter am Hardenbergplatz 2 (10. Etage, gegenüber Bahnhof Zoologischer Garten) oder am täglich erreichbaren VBB-Infotelefon unter 030 / 25 41 41 41.

"FTD": Wartungsprotokolle bei Berliner S-Bahn offenbar bewusst falsch ausgefüllt

(11.09.) BERLIN - Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge verdichten sich die Hinweise darauf, dass bei der Berliner S-Bahn Mitarbeiter Wartungsprotokolle offenbar bewusst falsch ausgefüllt haben. So hätten sie den Austausch von Einzelteilen an den Bremsen der S-Bahn-Züge bestätigt, die in Wahrheit aber nie ersetzt worden seien. Wie die "FTD" weiter berichtete, drohe das Verkehrsfiasko jetzt auch zum finanziellen Desaster für die Konzernmutter DB zu werden. Dem Unternehmen könne ein Schaden von ein "paar hundert Millionen Euro" entstehen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Die DB dementierte diese Angaben inzwischen allerdings. Die genannte Summe sei völlig aus der Luft gegriffen", sagte ein Bahn-Sprecher. Die Belastungen dürften "deutlich niedriger" ausfallen, fügte er hinzu.

S-Bahn Fahrgäste steigen um auf andere Verkehrsmittel

(10.09.) BERLIN - Die Berliner S-Bahn hat am Mittwoch nach Angaben des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg (VBB) mit insgesamt 155 Viertelzügen den Betrieb gemäß Notfahrplan aufgenommen. Nach VBB-Beobachtungen reagierten die Fahrgäste am Mittwoch auf das stark eingeschränkte Verkehrsangebot bei der S-Bahn. Festgestellt wurde demnach eine deutliche Fahrgastbewegung von der S-Bahn weg zu Alternativen im ÖPNV (vor allem auf die U-Bahnen der BVG). Übervolle Straßen in der Stadt zeigten, dass auch sind viele Fahrgäste aufs Auto umgestiegen seien, hieß es weiter. Dennoch komme es im S-Bahnverkehr zu erheblichen Be- und Überlastungen. Im Bereich der Stadtbahn waren am Morgen viele Züge völlig überfüllt. So mussten Fahrgäste zum Beispiel am Alexanderplatz zurückbleiben und auf nachfolgende Züge warten. Auch die U-Bahnen, insbesondere U2 und U5 sind überaus stark belastet.

Das Bundesverkehrsministerium kritisierte die DB am Mittwoch scharf. Die Bahn müsse dafür sorgen, dass in Berlin " wieder Zustände herrschen, die der westlichen Zivilisation angemessen sind - jedenfalls in Bezug auf den Verkehr", sagte ein Sprecher von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) in Berlin. Die Probleme müssten so schnell wie möglich beseitigt werden. Die Bahn werde ihrer Verantwortung nicht gerecht, ein reibungsloses Verkehrsangebot für die Bürger sicherzustellen. Diese Pflicht sei im Grundgesetz festgehalten. Das Ministerium erwarte einen Strategiewechsel, dass solche Fragen wieder ins Zentrum der Bemühungen der Bahn rückten.

Die Berliner Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) kündigte an, dass das Land im September von der vertraglich vereinbarten Abschlagszahlung in Höhe von 20 Millionen Euro drei Viertel, also 15 Millionen Euro, einbehalten werde. In der "Berliner Zeitung" erklärte Junge-Reyer: "Wer nur ein Viertel des vereinbarten Verkehrs fährt, bekommt die Zahlung entsprechend gekürzt." Im Juli hatte das Land wegen der Achsprobleme schon einmal sieben Millionen Euro einbehalten. Noch in dieser Woche will Junge-Reyer beginnen, mit dem Vorstand der Bahn den bis 2017 laufenden Vertrag "nachzuverhandeln". So will sie mehr Möglichkeiten, um bei schlechter Leistung Zahlungen zu reduzieren. Das S-Bahn-Chaos wird für die Bahn damit immer teurer. Allein die bislang versprochenen Entschädigungen für die Kunden belaufen sich nach Angaben eines Bahn-Sprechers auf 25 Millionen Euro. Hinzu kommen die Kosten für zusätzliche Wartungen sowie die ausgetauschten Bauteile. Der Schaden könnte insgesamt leicht an einen dreistelligen Millionenbetrag heranreichen.

Die Gewerkschaft Transnet forderte unterdessen ein neues Werkstattkonzept für S-Bahn. Nach Auffassung der Gewerkschaft werden beim Instandhaltungsprozess Abläufe und Kapazitäten den Anforderungen nicht gerecht. "Eine Reorganisation der gesamten Instandhaltung ist nötig", sagte Gewerkschafts-Vorstand Reiner Bieck. Elementarer Bestandteil hierzu müsse das von Transnet seit langem geforderte neue Werkstattkonzept sein. "Nach den gesamten Problemen zeigt sich, dass der Schlüssel der Probleme u. a. im Abbau von Werkstattkapazitäten liegt". Diese Überprüfung sei allerdings nur ein Teil. Wichtig seien zudem ausreichende Investitionen in moderne Technik und eine reichlich bemessene Personalstärke. Bieck verlangte, die Beschäftigten bei den anstehenden Prozessen zu beteiligen. "Die S-Bahner haben hervorragende Fachkompetenz, um diese Situation zu stemmen. Das muss das Management endlich anerkennen". Zusätzlich müssten die "besonderen Leistungen der Beschäftigten in dieser dramatischen Situation auch eine besondere Anerkennung erfahren", forderte der Gewerkschafter. Darüber hinaus müssten Verantwortlichkeiten geklärt und Konsequenzen gezogen werden. Transnet habe deshalb für Ende September eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung beantragt.

S-Bahn München hilft in Berlin aus

(10.09.) MÜNCHEN - Gegen 8.00 Uhr werden sich am Donnerstagmorgen zwei Triebfahrzeugführer der S-Bahn München auf den Weg in Richtung Berlin machen. Mit dabei: Zwei Münchner S-Bahnfahrzeuge, gekuppelt zu einem Vollzug, die in den kommenden Tagen in der Bundeshauptstadt als Entlastungszüge zwischen Berlin Südkreuz und Berlin Gesundbrunnen zum Einsatz kommen werden. Für S-Bahngeschäftsleiter Bernhard Weisser ist die Unterstützung der Berliner Kollegen selbstverständlich: "Wir möchten im Rahmen unserer Möglichkeiten einen Beitrag leisten, die Situation im Sinne der Fahrgäste zu verbessern. Mit unseren Zügen können wir den Kollegen beim Ersatzverkehr für die S-Bahn unter die Arme greifen." Die Fahrzeuge werden bis auf Weiteres in Berlin zum Einsatz kommen. Der S-Bahnverkehr in München ist durch diese Hilfsmaßnahme nicht von Einschränkungen betroffen. Die Aktivitäten wurden mit dem Besteller des S-Bahnverkehrs, der bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), abgestimmt.

S-Bahn-Chaos in Berlin trifft Hunderttausende Pendler

(09.09.) BERLIN - Hunderttausende Pendler in Berlin und Brandenburg sind am Dienstag von einem neuerlichen Chaos bei der S-Bahn kalt erwischt worden. Wenige Wochen nach erheblichen Achsproblemen konnte das Verkehrsunternehmen nun wegen gravierender Mängel an den Bremsen erneut nur ein Viertel seiner Züge einsetzen. Folge waren volle Bahnhöfe, überfüllte U-Bahnen und Busse sowie verstopfte Straßen. Teilweise konnten Passagiere zu den Stoßzeiten nicht mehr mitgenommen werden. Da zunächst kein Notfahrplan existierte, war es mehr oder weniger das Zufall, ob und wann der nächste Zug fuhr. Die BVG, die in der Hauptstadt U-Bahnen, Trams und Busse betreibt, sprach von "Schwierigkeiten" wegen des unerwartet stark erhöhten Verkehrsaufkommens. "Teilweise konnten Fahrgäste nicht mehr mitgenommen werden." Nach Schätzungen der BVG drängten sich eine halbe Million zusätzlicher Fahrgäste in Bahnen und Bussen.

Für Mittwoch hat die DB folgendes Betriebsprogramm angekündigt (Stand 08.09. 21:30, Infos zur aktuellen Betriebslage auf den Seiten der Berliner S-Bahn):
- Die S1 verkehrt zwischen Potsdam Hbf und Oranienburg.
- Die S2 verkehrt  zwischen Bernau und Blankenfelde
- Die S25 verkehrt zwischen Teltow Stadt und Hennigsdorf
- Die S3 verkehrt zwischen Erkner und Ostbahnhof
- Die S-Bahnen auf dem Ring verkehren.
- Die S46 verkehrt  zwischen Königs Wusterhausen und Hermannstraße
- Die S5 verkehrt zwischen Strausberg und Alexanderplatz (zwischen Strausberg und Strausberg Nord Ersatzverkehr mit Bussen)
- Die S7 verkehrt zwischen Ahrensfelde und Alexanderplatz
- Die S8 verkehrt zwischen Hohen Neuendorf und Blankenburg
- Die S9 verkehrt zwischen Flughafen Berlin-Schönefeld und Treptower Park
Auf allen nicht aufgeführten Linien ist der Betrieb eingestellt.

Neue Defekte bei der S-Bahn Berlin: Ab Dienstag neuer Notfahrplan

(08.09.) BERLIN - Fahrgäste der Berliner S-Bahn müssen sich am Dienstag erneut auf chaotische Zustände gefasst machen: nur noch ein Viertel der S-Bahn-Flotte steht dann zur Verfügung. Zuvor wurde am Montagnachmittag bei einer turnusmäßigen Überprüfung ein neuer sicherheitsrelevanter Vorfall festgestellt. Nun müssen bei einem Großteil der Züge unverzüglich die Bremszylinder ausgetauscht werden. DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg zeigte sich schockiert "über diese Entwicklung, die nicht vorhersehbar" gewesen sei. Das Unternehmen versuche nun, während der Nacht einen provisorischen Notfahrplan für morgen aufzustellen und die Fahrgäste bestmöglich darüber zu informieren. "Ich entschuldige mich ausdrücklich bei allen Berlinerinnen und Berlinern, dass wir sie erneut mit erheblichen Einschränkungen konfrontieren müssen", so Homburg.

Im Innenstadtbereich bilden die Ringbahnlinien S41/S42 und die Nord-Süd-Linien S1, S2 und S25 das Basisangebot der S-Bahn. Auf der Stadtbahn fahren keine Züge zwischen Alexanderplatz und Westkreuz sowie bis Wannsee und nach Spandau. Nach Potsdam stehen als Ersatzfahrmöglichkeit vier Regionalzüge der Linie RE 1 pro Stunde und Richtung zur Verfügung. Richtung Spandau verkehren die Linien RE 2, RB 10 und RB 14. Die S-Bahn Berlin empfiehlt, im Innenstadtbereich auf das breite Angebot von U-Bahn-, Bus- und Straßenbahnlinien auszuweichen. Die S-Bahn-Streckenabschnitte zwischen Springpfuhl und Wartenberg, Strausberg und Strausberg Nord sowie von Schöneweide nach Spindlersfeld werden ebenfalls nicht befahren. Die S-Bahn Berlin will im Laufe des morgigen Tages einen verlässlichen Notfahrplan erarbeiten, der ab Mittwoch gelten soll. Zur kurzfristigen Information der Fahrgäste wird die S-Bahn Berlin stündlich ihr Internetangebot unter www.s-bahn-berlin.de aktualisieren, um alle verfügbaren Fakten aktuell zur Verfügung stellen zu können. Zudem werden die Verkehrsredaktionen der Hörfunksender ständig auf dem Laufenden gehalten.

Eine erste Auffälligkeit bei einem Bremszylinder eines S-Bahn-Wagens war im Rahmen von Bremsversuchen festgestellt worden. Daraufhin wurde umgehend das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) informiert und es wurden zusätzliche technische Untersuchungen eingeleitet. Jeder Wagen verfügt über acht Bremszylinder. "Heute wurden im Rahmen dieser zusätzlichen Sicherheitsüberprüfungen an einem Wagen vier auffällige Bremszylinder festgestellt. Da die Sicherheit unserer Fahrgäste uneingeschränkt Vorrang hat, haben wir uns daraufhin zum sofortigen Austausch aller Bremszylinder mit einer bestimmten Laufleistung entschlossen", so Homburg weiter. Das weitere Vorgehen zur schnellst­möglichen Stabilisierung des Fahrplanangebots werde eng mit dem EBA und dem Berliner Senat abgestimmt. Homburg kündigte eine umfassende Untersuchung dieser neuen Vorfälle an: "Falls sich herausstellen sollte, dass hier gegen geltende Instandhaltungs-Richtlinien der S-Bahn Berlin verstoßen wurde, werden wir mit aller Konsequenz gegen die Verantwortlichen vorgehen."

Berlin: S-Bahnverkehr am ersten Schultag mit vollen Zügen

(01.09.) BERLIN - Am ersten Schultag ist es in Berlin in zahlreichen S-Bahn-Zügen trotz erhöhter Zugzahl sehr eng geworden. Wie der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) mitteilte, wurde der Betrieb mit dem erweiterten Notfahrplan planmäßig aufgenommen und lief stabil an. Volle Züge gab es im morgendlichen Berufsverkehr auf der Stadtbahn zwischen Hauptbahnhof und Alexanderplatz sowie auf den Linien S 5 und S 7 aus Richtung Osten. Auch die S 25 im südlichen Bereich war gut gefüllt. In allen Fällen aber konnte das Fahrgastaufkommen laut VBB in der Regel bewältigt werden. Fahrgäste blieben nicht im größeren Umfang stehen. Weniger volle Züge gab es auf Linien, die wieder im planmäßigen Takt verkehren (Ring, S 1 und S 2).

Der VBB betonte allerdings, dass die Nachfrage noch nicht das normale werktägliche Aufkommen erreicht habe. Demnach weichen offenbar einige Fahrgäste nach wie vor auf andere Verkehrsmittel aus oder verzichten auf Fahrten. Auch das Schülerverkehrsaufkommen habe am Montag früh noch nicht die übliche Spitze erreicht. VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz: "Zur Wochenmitte rechnen wir wieder mit mehr Fahrgästen, die mit der S-Bahn fahren werden. Dann ist zu befürchten, dass es vor allem in den Hauptverkehrszeiten wieder erhebliche Engpässe geben wird. Auch wenn seit heute wieder auf allen Linien gefahren wird, sind die Züge verkürzt und Takte weiterhin ausgedünnt. Noch immer sind erst 60 % der in den Spitzenzeiten benötigten Fahrzeuge im Einsatz. Die S-Bahn muss mit voller Kraft an der Wiederherstellung des Regelfahrplanes arbeiten, damit die Fahrgäste wieder zufrieden mit der S-Bahn sein können."

Zum Schuljahresbeginn wieder mehr Züge bei Berliner S-Bahn

(28.08.) BERLIN - Zum Schulbeginn am kommenden Montag gibt es bei der Berliner S-Bahn wieder einen neuen Fahrplan. Insgesamt werden 339 S-Bahn Viertelzüge eingesetzt. Die VBB-Fahrinfo (www.vbbonline.de) enthält ab sofort den ab Montag aktuellen Fahrplan. Zum Schulbeginn muss sich die Berliner S-Bahn auf täglich viele tausend Fahrgäste mehr einstellen. Mit den jetzt einsatzbereiten 339 Viertelzügen, stehen allerdings von den im Regelverkehr benötigten 552 Viertelzügen weiterhin weniger als zwei Drittel für den Betrieb zur Verfügung. Der Rest ist wegen der noch nicht abgeschlossenen Sicherheitsüberprüfungen weiter aus dem Verkehr gezogen.

Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg: "Auch wenn jetzt wieder mehr Züge im Einsatz sind, ist die Berliner S-Bahn von einem Normalzustand noch weit entfernt. Die Fahrgäste müssen weiter unter einem stark eingeschränkten Angebot leiden. Rappelvolle Züge und Verspätungen sind vorprogrammiert. Die strukturellen Faktoren, die für die Fehlentwicklungen bei der S-Bahn verantwortlich waren, sind noch nicht beseitigt. Um dauerhaft die S-Bahn wieder auf einen Qualitätskurs zurückzuführen, muss der Mutterkonzern Deutsche Bahn endlich umsteuern und seine hohen Gewinnforderungen von der S-Bahn deutlich zurückschrauben."

Wegen der andauernden Einschränkungen im S-Bahnverkehr empfiehlt der VBB, auf die Fahrradmitnahme zumindest in den Spitzenzeiten zu verzichten (morgens stadteinwärts, nachmittags stadtauswärts), im Bereich der Stadtbahn (Ostbahnhof - Zoologischer Garten) und weiter bis Potsdam auch den Regionalverkehr, insbesondere die zusätzlich fahrenden Züge zu nutzen sowie - sofern als Alternative zur S-Bahn vorhanden - auch die Angebote der BVG, die ihren Ferienfahrplan beendet, zu nutzen. Wegen der vom Eisenbahnbundesamt angeordneten zusätzlichen Sicherheitsüberprüfungen an den Rädern gibt es bereits seit Juni erhebliche Einschränkungen im S-Bahn-Angebot. Erst von Dezember an soll es laut S-Bahn wieder das vollständige Verkehrsangebot geben.

S-Bahn bereitet sich auf Leichtathletik WM vor

(13.08.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin bereitet sich auf die Leichtathletik Weltmeisterschaft vor, die vom 15. bis 23. August in der Bundeshauptstadt stattfindet. So erweitert die S-Bahn ihr Fahrplanangebot im Nachtverkehr und fährt mit den vier Linien S 5, S 7, S 75 und S 9 zum Olympiastadion. Weiterhin sind täglich bis zu 100 S-Bahn-Mitarbeiter im Einsatz um Besuchern Fragen zu Fahrtmöglichkeiten zu beantworten und zusätzliche Informationen zu verteilen. Neben S-Bahn-Kundenbetreuern sind außerdem 24 S-Bahn-Azubis für diese Aufgabe eingeteilt. Die Azubis sind am besonderen Outfit erkennbar und werden auf den S-Bahnhöfen in Westkreuz, Zoologischer Garten, Hauptbahnhof, Friedrichstraße, Alexanderplatz, Ostbahnhof und Brandenburger Tor eingesetzt.

Rechtzeitig zur WM liegt kostenlos eine Extraausgabe der Kundenzeitung Punkt 3 auf den S-Bahnhöfen zur Mitnahme bereit. Darin sind alle wichtigen Informationen zu Fahrplänen, Liniennetz, Umgebungsplänen der WM-Veranstaltungsorte sowie zum Fahrscheinkauf für Touristen enthalten. In der WM-Ausgabe finden sich für ausländische Besucher zusätzlich Hinweise in englischer, spanischer und polnischer Sprache. Auf den wichtigsten S-Bahnhöfen werden Ansagen zusätzlich in Englisch eingespielt. Die Wegeleitung und die Zugzielanzeiger auf den wichtigsten Bahnhöfen werden angepasst. Aufsteller und Plakate in Deutsch und Englisch informieren über Fahrtmöglichkeiten zum Olympiastadion und sind zusätzlich mit dem farbigen WM-Logo versehen. Außerdem können mehrsprachige WM-Flyer in den S-Bahn Kundenzentren und auf Bahnhöfen mitgenommen werden.

Leichtathletik-WM und Ferienende fordern weitere Anstrengungen der S-Bahn

(11.08.) BERLIN - Die Berliner S-Bahn kommt schneller als geplant wieder in Fahrt. Nach den ursprünglichen Planungen wollte die S-Bahn ab dem 10. August wöchentlich 25 neue Züge wieder in Betrieb nehmen. Tatsächlich sind gegenüber diesen früheren Planungen nach Bahnangaben schon jetzt mehr Züge verfügbar. Damit kann die S-Bahn auf den beiden zentralen Achsen, der Stadtbahn und dem Nord-Süd-Tunnel, ab dem 12. August im Schnitt wieder alle fünf Minuten ein Zug fahren. Auch auf dem Ring werden auf Teilabschnitten mehr Züge verkehren. Zwischen Olympiastadion und Stadtbahn werden die Züge im Schnitt alle fünf Minuten fahren; zwischen Olympiastadion und Spandau alle 10 Minuten. Die S-Bahnen werden während der Leichtathletik-WM nachts etwa eine Stunde länger fahren als üblich, um allen Gästen eine Abreise zu ermöglichen.

DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg zog am Montag eine positive Zwischenbilanz: "Drei Wochen nach Ausfall von zwei Dritteln der S-Bahn-Flotte konnte das Angebot nicht nur stabilisiert, sondern auch schon wieder ausgeweitet werden." Homburg dankte den S-Bahn-Mitarbeitern und dem großen Unterstützungsteam aus allen Teilen des DB-Konzerns für ihre außerordentlichen Anstrengungen der letzten Wochen. Zugleich würdigte er das Engagement der anderen Verkehrsunternehmen, des VBB und des Berliner Senats, die mit dazu beigetragen haben, dass das befürchtete Verkehrschaos nicht eingetreten ist.Unter Koordination des VBB hat das Krisenmanagement zwischen den Verkehrsunternehmen weiterhin gut funktioniert. In täglichen Arbeitsbesprechungen des Koordinierungsstabes wurden notwendige Maßnahmen zur Nachsteuerung vereinbart. So wurden in der vergangenen Woche durch zusätzliche Züge Fahrplanlücken auf der Stadtbahn geschlossen. Die BVG erbringt nach wie vor zusätzliche Leistungen, insbesondere auf der U-Bahn-Linie 5 im Bereich Hellersdorf und auf der Straßenbahnlinie 50 im Bereich Pankow. Auch die Fahrgastinformation wurde mehrfach nachgesteuert. Zufrieden zeigte sich Homburg mit der Beförderungsleistung der S-Bahn zum Saisonauftaktspiel von Hertha BSC im Olympiastadion und versprach: "Auch zur Leichtathletik-WM ab Samstag werden die S-Bahner ihr Bestes geben, um zum Gelingen dieser einzigartigen internationalen Sportveranstaltung beizutragen."

S-Bahn-Chaos: Schadensersatzklage gegen Ex-Manager?

(10.08.) BERLIN - Das Chaos im Berliner S-Bahnverkehr könnte ein juristisches Nachspiel haben. Bahn-Chef Rüdiger Grube erwägt, Ex-Manager des Konzerns zu verklagen. Erste Probleme mit den Zügen seien bereits 2003 aufgetaucht, und damals "hätten wir bei den Herstellern noch Gewährleistungsansprüche anmelden können", sagte Grube dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Warum das nicht gemacht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis". Die Revision untersuche nun den Vorgang - am Ende könnte die Sache dann ein juristisches Nachspiel für die Verantwortlichen haben.

S-Bahn Berlin: Geschäftsführer warnt vor unverantwortlichen Drohgebärden

(07.08.) BERLIN - Die Geschäftsführung der S-Bahn Berlin hat sich am Donnerstag verwundert über Presseberichte gezeigt, wonach der Betriebsrat des Unternehmens Protest- oder Streikaktionen plane. Peter Buchner, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin erklärte: "Das gestrige Gespräch mit dem Betriebsrat ist keineswegs ergebnislos abgebrochen worden. Im Gegenteil, der Dialog verlief sehr konstruktiv und soll mit einem weiteren Treffen in Kürze fortgesetzt werden."

Die erst vor wenigen Wochen neu eingesetzte Geschäftsführung hatte zugesichert, alle Prozesse im Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen, um die S-Bahn Berlin wieder auf einen guten Weg zu bringen. Dazu wurde stetige Gesprächsbereitschaft mit den Arbeitnehmervertretern zugesichert. "Das Vertrauen unserer Kunden gewinnen wir nur durch die bereits eingeleitete Stabilisierung des Betriebs zurück", sagte Buchner. "Öffentliche Drohgebärden zum jetzigen Zeitpunkt sind absolut unverantwortlich und schaden der S-Bahn und ihren Mitarbeitern. Gerade jetzt müssen wir zusammenstehen und dafür sorgen, dass das internationale Großereignis Leichtathletik-WM mit der bestmöglichen Beförderungsleistung der Berliner S-Bahn unterstützt wird."

Unterdessen sieht sich S-Bahn für das Hertha-Auftaktspiel gegen Hannover 96 im Berliner Olympiastadion am kommenden Samstag gut aufgestellt. Neben den Fahrten der Linien S5, S7 und S9 aus Richtung Stadtbahn gibt es Shuttle-Züge der Linie S75 zwischen Charlottenburg und Olympiastadion, die ohne Halt in Messe Süd und Heerstraße verkehren. Damit fahren auf dem Streckenabschnitt 15 Züge pro Stunde, mit denen rund 16.000 Fußballfans befördert werden können. Der verdichtete Fahrplan wird in der Anreise von 13 Uhr bis 15.30 Uhr angeboten. Nach Spielende sind zusätzliche Fahrten erfahrungsgemäß über einen Zeitraum von 90 Minuten erforderlich. Für die Fans von Hannover 96 fährt ein zusätzlicher Regionalexpress-Zug von der niedersächsischen Landeshauptstadt nach Berlin. In Abstimmung mit der Bundespolizei werden weitere Zusatzfahrten zum Olympiastadion und zurück durchgeführt.

Informationen zum derzeitigen Gesamtfahrplan der S-Bahn Berlin erhalten die Fahrgäste im Internet unter www.s-bahn-berlin.de, in der am Donnerstag erschienenen neuen Extraausgabe der Kundenzeitung "punkt3", in aktuellen Fahrplanaushängen auf den Bahnsteigen und am S-Bahn-Kundentelefon unter 030 / 29 74 33 33.

Berlin: Drohender S-Bahn-Streik?

(06.08.) BERLIN - Drohen nach dem Achschaos bei der Berliner S-Bahn Arbeitsniederlegungen der Mitarbeiter? Nach Informationen des "Tagesspiegel" bereitet man sich bereits darauf vor, mindestens an einem Tag während der Leichtathletik- Weltmeisterschaften vom 15. bis 23. August die Züge nicht fahren zu lassen. Nur mit diesem drastischen Schritt glaubten die Mitarbeiter, dass sie die neue Geschäftsleitung dazu bewegen können, auf einen weiteren Stellenabbau zu verzichten, heißt es in dem Bericht. Bisher sind hier alle Entscheidungen nur ausgesetzt worden. Gespräche zum künftigen Personalstand will die Geschäftsleitung erst führen, wenn der Betrieb wieder planmäßig läuft – frühestens Anfang Dezember.

S-Bahn Berlin fährt vier WM-Linien zum Olympiastadion

(05.08.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin bietet den Besuchern der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in der Bundeshauptstadt einen erweiterten Fahrplan an. Über den gesamten Veranstaltungszeitraum vom 15. bis 23. August wird das Olympiastadion mit den vier WM-Linien S5, S7, S75 und S9 angefahren. Das sind vier Züge pro Richtung innerhalb von zwanzig Minuten. Zur Abreise fahren abends bei Bedarf zusätzliche Züge zwischen Olympiastadion und Zoo.

Bereits ab Mittwoch, 12. August, verbessert die S-Bahn Berlin auch in anderen Teilen des Netzes ihr Angebot gegenüber dem momentan geltenden Notfahrplan. Die Linie S1 fährt wieder durchgehend alle 20 Minuten zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Oranienburg. Zwischen Wannsee und Westkreuz wird eine S-Bahn-Pendellinie im 20-Minuten-Takt eingerichtet, die auch in Nikolassee und Grunewald hält. Die zusätzlichen Regionalzüge zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof sind ab 16. August täglich zwischen 6 und 20 Uhr im Einsatz (bisher 4 bis 24 Uhr). An Freitagen und Samstagen fahren diese weiterhin bis 24 Uhr.

Auf der Strecke Richtung Spandau wird ab 12. August wieder ein 10-Minuten-Takt eingerichtet. Zusätzlich zur S9 fahren Züge der Linie S75 von und nach Wartenberg. Die Linie S46 von Königs Wusterhausen nach Südkreuz wird bis Westend verlängert und verbessert damit das Angebot auf dem Südring. Täglich bis 21 Uhr fahren Zusatzzüge der Linie S2 zwischen Gesundbrunnen und Priesterweg. Damit ergibt sich auch im Nord-Süd-Verkehr durchschnittlich alle fünf Minuten eine Fahrmöglichkeit. Der Streckenabschnitt zwischen Strausberg und Strausberg Nord wird weiter mit Bussen bedient. Der Schnellbus SXF1 vom Bahnhof Südkreuz zum Flughafen Schönefeld kann mit VBB-Fahrausweisen bis zum 31. August zuschlagfrei genutzt werden.

Der neue Fahrplan gilt zunächst bis zum 31. August. Mit Sperrung der Südkurve am Bahnhof Ostkreuz werden dann erneut Linienänderungen erforderlich. In diesem Zusammenhang sind zusätzliche Angebotsausweitungen vorgesehen. Informationen zum aktuellen Angebot erhalten die Fahrgäste im Internet unter www.s-bahn-berlin.de, ab Donnerstag in einer neuen Extraausgabe der Kundenzeitung "punkt3", in aktuellen Fahrplanaushängen auf den Bahnsteigen und am S-Bahn-Kundentelefon unter 030 / 29 74 33 33.

S-Bahn-Züge sind zurück auf der Berliner Stadtbahn

(04.08.) BERLIN - Seit dem frühen Montagmorgen fahren die rot-gelben Züge der Berliner S-Bahn wieder über die Stadtbahn. Die S-Bahn konnte mit den vorgesehenen 229 Viertelzügen starten. Zusätzlich standen 9 Viertelzüge als Betriebsreserve bereit. Insgesamt wurde der morgendliche Berufsverkehr in der jetzigen Ferienzeit gut bewältigt. Nach Beobachtungen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg mussten keine Fahrgäste zurückbleiben. Der Verbund forderte am Montag allerdings verbesserte Fahrgastinformationen. So hätten Fahrgäste, die mit der S75 aus Wartenberg oder der S3 aus Erkner auf die Stadtbahn wollen, zeitweise mit dem Regionalverkehr einen schnelleren Anschluss als mit der nächsten S-Bahn (S5, S7, S9). Der Hinweis, welcher Zug die nächste Möglichkeit für die Reisenden bietet, funktioniere noch nicht. Ebenso gebe es teilweise fehlerhafte Beschilderungen an den Fahrzeugen, die von der S-Bahn umgehend korrigiert werden müssten.

Die wichtige Ost-West-Verbindung war seit dem 20. Juli außer Betrieb, da zwei Drittel der S-Bahn-Fahrzeugflotte zu technischen Untersuchungen in die Werkstatt musste. Mit zusätzlichen Regionalzügen und Ergänzungsangeboten bei U-Bahn, Straßenbahn und Bus konnten den Fahrgästen umfangreiche Alternativen zur Verfügung gestellt werden. Die zwischenzeitlich geschlossenen Stationen Tiergarten, Bellevue, Hackescher Markt und Jannowitzbrücke sind seit Montag früh wieder auf der Schiene erreichbar und werden von den Fahrgästen gut angenommen. Auch die Strecken zum Flughafen Schönefeld, nach Mühlenbeck-Mönchmühle, Wartenberg und Spandau sind seit dem Morgen wieder am Netz.

"Ich bedanke mich ganz ausdrücklich bei allen Fahrgästen, die die schwierige Situation der letzten Wochen mit uns durchgestanden haben, für ihre Geduld", sagte Peter Buchner, Geschäftsführer der S-Bahn Berlin. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden auch weiterhin alles daran setzen, schnellstmöglich zum bewährten Angebot zurückzukehren." Der S-Bahn-Chef zeigte sich mit dem Wiederanlaufen des Verkehrs am Morgen zufrieden. Gleichzeitig warnte er vor allzu großer Euphorie: "Es wird bis in den Dezember hinein dauern, bis wir zum gewohnten Fahrplan zurückkehren können."

Auf der Ringbahn fahren die Züge alle zehn Minuten. Neu ist der 10-Minuten-Takt auf der Linie S3 zwischen Ostbahnhof und Friedrichshagen. Auf den anderen Strecken gilt der 20-Minuten-Grundtakt. Damit fahren im Nord-Süd-Tunnel und auf der Stadtbahn jeweils neun Züge pro Stunde und Richtung. Parallel kann nach wie vor der Zusatzverkehr mit Regionalbahnen zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof genutzt werden.

Zwischen Strausberg und Strausberg Nord sowie Westkreuz und Wannsee fahren weiterhin Busse. Wegen Brückenbauarbeiten ist die Linie S1 vom 3. bis 11. August zwischen Schlachtensee und Wannsee außer Betrieb. Dafür fährt alle zehn Minuten ein Schienenersatzverkehr von Wannsee nach Rathaus Steglitz, der zusätzlich den U-Bahnhof Krumme Lanke bedient. Die übrigen Ersatz- und Zusatzverkehre entfallen. Informationen zum aktuellen Angebot erhalten die Fahrgäste im Internet unter www.s-bahn-berlin.de, in der neuen Extraausgabe der Kundenzeitung "punkt3", in aktuellen Fahrplanaushängen auf den Bahnsteigen und am S-Bahn-Kundentelefon unter 030 / 29 74 33 33.

VBB-Fahrinfo enthält ab sofort die ab Montag gültigen Fahrpläne

(01.08.) BERLIN - Ab Montag, den 3.8.09, steht wieder ein Fahrplanwechsel bei der Berliner S-Bahn bevor. Die dann gültigen Fahrpläne sind ab sofort im Internet in der Fahrplanauskunft des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg zu finden. Das Angebot der Berliner S-Bahn wird ab Montag wieder aufgestockt, es ist aber dennoch vom Normalangebot weit entfernt. Auf fast allen Linien fahren die Züge einen 20 Minuten-Takt. Oft werden nur Kurzzüge unterwegs sein. Damit die Fahrgäste der Berliner S-Bahn sich schon vorab über ihre Fahrverbindungen ab Montag informieren können, steht ab sofort der dann gültige neue Fahrplan der S-Bahn in der VBB-Fahrinfo (www.vbbonline.de).

Zum Wochenende gibt es im Spät- und Nachtverkehr wieder Zusatzangebote: So fahren die Verstärkungszüge auf der RE1 zwischen Potsdam und Ostbahnhof ab Sonnabend auch zwischen 20.00 und 24.00 Uhr; in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag gibt es einzelne Zusatzfahrten. Außerdem wird wieder folgender Bus-Ersatzverkehr in den Wochenendnächten Freitag - Sonnabend und Sonnabend - Sonntag eingerichtet: Der S75-Ersatzbus Zoologischer Garten - Nordbahnhof verkehrt zwischen 01.00 und 04.00 Uhr alle 15 Minuten und wird ohne zusätzlichen Halt zum Hackeschen Markt verlängert. Der S9-Ersatzbus verkehrt zu dieser Zeit alle 30 min und fährt vom Flughafen Schönefeld kommend zum Hackeschen Markt und von dort über Alexanderplatz zurück nach Schönefeld. Die S-Bahn bietet in den Nächten Freitag - Sonnabend und Sonnabend - Sonntag auf den derzeit betriebenen Linien einen durchgehenden Nachtverkehr an.

Trotzdem empfiehlt der VBB Nachtschwärmern, soweit möglich auch die U-Bahn sowie den Nachtverkehr der BVG in Anspruch zu nehmen. Informationen des VBB zur S-Bahn-Situation gibt es unter www.vbbonline.de, im VBB-Infocenter am Hardenbergplatz 2 (10. Etage, gegenüber Bahnhof Zoologischer Garten) oder am VBB-Infotelefon unter 030 / 25 41 41 41.

S-Bahn Berlin befährt ab Montag wieder weite Teile des Netzes

(29.07.) BERLIN - Ab kommenden Montag, 3. August, nimmt die S-Bahn Berlin den Zugbetrieb zwischen Zoologischer Garten und Ostbahnhof sowie nach Flughafen Schönefeld, Spandau, Wartenberg und Mühlenbeck-Mönchmühle wieder auf. Die meisten Linien werden im 20-Minuten-Grundtakt bedient. Auf der Stadtbahn und im Nord-Süd-Tunnel fahren jeweils neun Züge pro Stunde und Richtung. Auf der Ringbahn und der Linie S3 zwischen Ostbahnhof und Friedrichshagen wird ein 10-Minuten-Takt angeboten.

Zwischen Strausberg und Strausberg Nord sowie Westkreuz und Wannsee fahren weiterhin Busse. Der bestehende S-Bahn-Ergänzungsverkehr mit Regionalzügen zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof bleibt in vollem Umfang bestehen. Wegen Brückenbauarbeiten ist die Linie S1 vom 3. bis 11. August zwischen Schlachtensee und Wannsee außer Betrieb. Dafür fährt alle 10 Minuten ein Schienenersatzverkehr von Wannsee nach Rathaus Steglitz, der zusätzlich den U-Bahnhof Krumme Lanke bedient.

Durch das verbesserte Angebot ab Montag entfallen die meisten Ersatz- und Ergänzungsverkehre. Dazu gehören die Zusatzzüge im Nord-Süd-Fernbahntunnel zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen sowie der Schienersatzverkehr zwischen Zoologischer Garten und Nordbahnhof. Nicht mehr eingesetzt werden zudem die Buslinien zwischen Mühlenbeck-Mönchmühle und Buch, zwischen Grünau und Schönefeld sowie zwischen Alexanderplatz und Flughafen Schönefeld. Der Schnellbus SXF1 zwischen Südkreuz und Flughafen Schönefeld kann weiter zuschlagfrei zum VBB-Tarif benutzt werden.

Die S-Bahn Berlin informiert ihre Fahrgäste ab dem 31. Juli über das verbesserte Angebot umfassend im Internet unter www.s-bahn-berlin.de, über eine weitere Extraausgabe der Kundenzeitung "punkt3", die auf allen Bahnhöfen erhältlich ist, aktuelle Fahrplanaushänge auf den Bahnsteigen und am S-Bahn-Kundentelefon unter 030 / 29 74 33 33. Die aktualisierten Fahrplandaten sind ab Freitag verfügbar.

"Spiegel": Fahrwerke der Berliner S-Bahn sind unterdimensioniert

(27.07.) BERLIN - Die durch einen Radbruch aufgefallenen und in die Werkstatt beorderten Züge der Berliner S-Bahn erfüllen nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" die Zulassungsvoraussetzungen nicht. DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg sagte im Gespräch mit dem Magazin, die Fahrwerke der betroffenen S-Bahn-Züge seien "nicht dauerfest im Sinne der Vorschriften", die Radscheiben "schlicht unterdimensioniert". Homburg kritisiert "einen Trend zu grenzwertigen Dimensionierungen beim Einsatz immer hochfesterer Stahlsorten", was besonders heikel sei, da sich Risse in solchen Werkstoffen schneller fortsetzten als bei konventionellem Stahl. "Die Materialschlacht, mit der wir derzeit den Betrieb aufrechterhalten, kann so nicht weitergehen", sagte Homburg dem "Spiegel". Die Bahn behalte sich Regressforderungen gegenüber den Herstellern vor.

Unterdessen berichtet die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf interne Unterlagen, dass es von Seiten des kürzlich ausgetauschten Managements der S-Bahn die Anordnung gab, Wagen selbst dann noch auf die Strecke zu schicken, wenn Schäden festgestellt wurden, die jenseits der vorgeschriebenen Toleranzgrenzen lagen. Auch Wartungsfristen seien systematisch überzogen worden. So seien für zahlreiche Triebwagen der modernsten S-Bahn-Baureihe 481 Fristverlängerungen bis zu 1,4 Millionen Kilometern (vorgesehen ist die Hauptuntersuchung nach1,1 Millionen Kilometern) erteilt worden.

Schäden und Abweichungen vorn Grenzwerten seien regelmäßig per Tolerierungsprotokoll genehmigt worden. Als Beispiel führt die "Morgenpost" Schäden im Fußbodenblech im Wagen 885 042-2 (Baureihe 485) an, die von Werkstattmitarbeitern am 19. Mai entdeckt worden seien. Obwohl die Risse an den Schweißnähten mit einer Gesamtlänge von 590 Millimetern die zulässige Länge von 500 Millimetern deutlich überschritten, sei am Tag nach der Schadensmeldung eine Freigabe für den weiteren Einsatz des Triebwagens ohne Reparatur, befristet für drei Monate, erteilt worden.

DB Regio erweitert S-Bahn-Ersatzangebote auf der Stadtbahn

(25.07.) BERLIN - Die DB erweitert das S-Bahn-Ersatzangebot mit Regionalzügen auf der Stadtbahn ab dem kommenden Wochenende. Zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof fahren künftig an sieben Tagen der Woche in der Zeit von 4 bis 24 Uhr vier Züge pro Stunde und Richtung. Dieses Angebot galt bislang nur montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr. Ergänzend zu den planmäßigen Nachtzügen des Regionalverkehrs gibt es am Wochenende weitere Fahrten um 0.59 Uhr, 1.56 Uhr und 3.20 Uhr ab Berlin Ostbahnhof sowie um 23.52 Uhr, 2.28 Uhr und 3.22 Uhr ab Potsdam Hauptbahnhof.

Als eine Alternative zum eingestellten S-Bahn-Verkehr zwischen Zoologischer Garten und Ostbahnhof fahren derzeit insgesamt sieben Regionalzüge pro Stunde und Richtung auf diesem Abschnitt, die auch im Hauptbahnhof, in Friedrichstraße und Alexanderplatz halten. Auf den übrigen S-Bahn-Linien wird in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag ein eingeschränkter Nachtverkehr angeboten. Dabei fahren die Linien S1, S2, S41/42, S46 und S5 planmäßig. Auf den anderen Strecken gibt es Einschränkungen.

Außerdem wurden von den Berliner Verkehrsbetrieben kurzfristig folgende Erweiterungen des Bus-Ersatzverkehrs in den Wochenendnächten Freitag - Sonnabend und Sonnabend - Sonntag eingeplant: Der S75-Ersatzbus Zoologischer Garten - Nordbahnhof verkehrt zwischen 01.00 und 04.00 Uhr alle 15 Minuten und wird ohne zusätzlichen Halt zum Hackeschen Markt verlängert. Der S9-Ersatzbus verkehrt zu dieser Zeit alle 30 min und fährt vom Flughafen Schönefeld kommend zum Hackeschen Markt und vor dort über Alexanderplatz zurück nach Schönefeld.

Die S-Bahn Berlin informiert ihre Fahrgäste umfassend im Internet unter www.s-bahn-berlin.de, über eine heute neu erschienene Extraausgabe der Kundenzeitung "punkt3", die auf allen Bahnhöfen erhältlich ist, aktuelle Fahrplanaushänge auf den Bahnsteigen und am S-Bahn-Kundentelefon unter 030 / 29 74 33 33. Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) wurde ein neues dreisprachiges Faltblatt in deutsch/englisch/polnisch erstellt, das ab sofort auf den Bahnhöfen der Stadtbahn und am Flughafen Schönefeld verteilt wird und auch zum Herunterladen auf der Internetseite des VBB bereitsteht. Der VBB empfiehlt, bei der Suche in VBB-Fahrinfo anstelle eines Bahnhofs oder einer Haltestelle nach Adressen zu suchen. Damit habe das System die Chance,  alternative Verbindungen vorzuschlagen, auf die man vielleicht nicht so ohne weiteres komme, hieß es am Freitag.

Berliner Nahverkehr verliert über 400 000 Fahrgäste

(22.07.) BERLIN - 900 000 Fahrgäste nutzten vor Beginn des S-Bahnchaos täglich die Berliner S-Bahn, jetzt sind es nach Zählungen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) nur noch 380 000 – mit weiter sinkender Tendenz. Etwa 120 000 Fahrgäste seien auf Bahnen und Busse der BVG umgestiegen, sagte am Dienstag VBB-Chef Hans-Werner Franz gegenüber dem "Tagesspiegel". Somit seien dem Nahverkehr rund 400 000 Kunden verloren gegangen, die jetzt Auto fahren, das Rad nutzen, zu Fuß gehen oder zu Hause bleiben. "Das ist ein Hammer", so Franz. Das Desaster bei der S-Bahn sei ein Riesenimageverlust für den öffentlichen Nahverkehr.

Berlin: Befürchteter Verkehrskollaps blieb aus

(21.07.) BERLIN - Am ersten Tag des erneut drastisch gekürzten Angebotes der Berliner S-Bahn ist der befürchtete Verkehrskollaps ausgeblieben. Der Notbetrieb sei "unter dem Strich relativ gut angelaufen", sagte ein Bahnsprecher. Die Fahrgäste hätten sich offenbar auf die Situation eingestellt. Auch die Schulferien in Berlin entschärften die Situation. Lediglich in der Nord-Süd-S-Bahn klagten Fahrgäste über drangvolle Enge. Die Berliner Verkehrsbetriebe, die ihr Angebot aufgestockt hatten. meldeten in einer ersten Bilanz, dass Bahnen und Busse vor allem zu den Umsteigepunkten an der Ringbahn deutlich voller als üblich gewesen seien. Viele Berliner stiegen jedoch auch aufs Rad um oder fuhren mit dem Auto, um pünktlich zur Arbeit zu kommen.

Auf den S-Bahnsteigen sind nach Angaben eines Sprechers der Berliner S-Bahn derzeit mehr als 100 Kundenbetreuer im Einsatz. Bis August sollen diese Mitarbeiter auf insgesamt 150 verstärkt werden. S-Bahn-Fahrer, die wegen der Ausfälle zurzeit nicht im Führerstand sitzen, arbeiten dem Sprecher zufolge vorübergehend im Rangierdienst, als Kundenbetreuer oder nehmen an Schulungen teil. Andere würden ihre Überstunden abbauen oder Urlaub nehmen.

Arriva unterstützt mit seiner Tochter Prignitzer Eisenbahn die S-Bahn Berlin

(21.07.) PUTLITZ - Die Prignitzer Eisenbahn (PEG), eine Tochter der Arriva Deutschland GmbH, unterstützt seit dem gestrigen Montag die Berliner S-Bahn und übernimmt kurzfristig das Verkehrsangebot auf der Strecke Berlin-Lichtenberg - Berlin-Hohenschönhausen. "Wir sind froh, dass wir mit der PEG für die Berliner S-Bahn einspringen können. Die DB AG und die Prignitzer Eisenbahn GmbH pflegen ein sehr gutes, kollegiales Verhältnis, das es erlaubt, sich in Ausnahmesituationen gegenseitig zu unterstützen", erklärt Bernd Wölfel, Regionalleiter Ost der Arriva Deutschland GmbH. "Wir hoffen, damit einen Beitrag zur Normalisierung des Nahverkehrs in Berlin leisten zu können."

Vorerst bis zum 31. Juli wird die Strecke von Montag bis Freitag stündlich von der PEG befahren. Zum Einsatz kommt ein Triebwagen des Typs VT642 Desiro, der von der Arriva-Tochter Vogtlandbahn-GmbH zur Verfügung gestellt wird. Befahren wird die Strecke Berlin-Lichtenberg – Berlin-Hohenschönhausen - Berlin-Lichtenberg jede Stunde montags von 11.00 Uhr bis 22.00 Uhr, dienstags bis donnerstags von 5.00 Uhr bis 22.00 Uhr sowie freitags von 5.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

Transnet: Mitarbeiter der Berliner S-Bahn auch Opfer der Misere

(20.07.) BERLIN - Die aktuellen Probleme bei der Berliner S-Bahn belasten auch die rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darauf machte die Gewerkschaft Transnet am Wochenende aufmerksam. "Die Beschäftigten in den Werkstätten schuften fast rund um die Uhr, die anderen dienen häufig als Blitzableiter für wütende Kunden", erklärte Transnet-Vorstand Reiner Bieck. Die Belastungsgrenze sei in vielen Fällen bereits überschritten. "Wir bitten die Kunden um Verständnis für die Situation unserer Kolleginnen und Kollegen." Auch diese müssten derzeit die "gravierenden Managementfehler ausbaden".

Bieck verlangte von der DB die "vollständige Ursachenforschung zu diesem noch nie da gewesenen Chaos" bei der Berliner S-Bahn. Das Management auszutauschen, könne nur ein erster Schritt gewesen sein. Es müsse außerdem geprüft werden, ob neben den Materialproblemen nicht auch andere Ursachen vorhanden sind. "Die Frage muss auch geklärt werden, welche Verantwortung der Mutterkonzern hatte", forderte der Gewerkschafter. Die jetzige Situation zeige zudem, dass "neben einem Betriebs- und Instandhaltungskonzept auch ein neues Personalkonzept dringend nötig ist". Die S-Bahn müsse nach überstandener Krise mit erstklassigem Service glänzen. Dies sei aber nur möglich, "wenn dazu auch das entsprechende Personal zur Verfügung steht", erklärte Bieck. Dies gehöre zum Umdenken insgesamt dazu.

Alle ICE-Züge Berlin - Hamburg halten vorübergehend auch in Berlin-Spandau

(20.07.) BERLIN - Die ICE-Züge zwischen Berlin und Hamburg halten ab sofort bis vorerst Mitte August stündlich und damit doppelt so oft wie regulär in Berlin-Spandau. Damit können Kunden auf der Strecke Berlin - Hamburg einfacher die westlichen Stadtteile Berlins wie Spandau, Wilmersdorf oder Charlottenburg erreichen. Hintergrund ist der drastisch reduzierte Fahrplan der S-Bahn Berlin, die ab 20.07. wegen Achsproblemen ihrer Züge vorerst die Strecke nach Berlin-Spandau nicht mehr bedient.

BVG hilft S-Bahn-Fahrgästen

(18.07.) BERLIN - Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) kommen der Berliner S-Bahn zur Hilfe und lassen U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse häufiger fahren als ursprünglich im Ferienfahrplan vorgesehen. Das ist das Ergebnis eines Krisentreffens von Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) mit Spitzenvertretern des öffentlichen Nahverkehrs in der Hauptstadt. Danach wird die BVG vor allem die X- und M-Linien verstärken, die wegen die S-Bahnausfälle besonders gefragt sind. Die U-Bahnen verkehren von Montag an tagsüber im Fünf- Minuten-Takt und in maximaler Zuglänge. Auch die Tramlinien werden verstärkt, wie die BVG mitteilte. Damit sollen die zahlreichen Ausfälle der S-Bahn in den kommenden Wochen zumindest ansatzweise kompensiert werden.

Wertvolle Unterstützung bei der Information bietet der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mit seinen Fahrgastinformationen im Internet sowie am Info-Telefon. Unter www.vbbonline.de/aktuell finden die Kunden alle Informationen auf einen Blick sowie das ab Montag gültige S- und U-Bahn-Liniennetz und auch alle aktuellen Fahrpläne der Berliner S-Bahn sowie der Ergänzungsangebote im Bahn-Regionalverkehr auf folgenden Linien:
- RE1 zwischen S Potsdam Hauptbahnhof und S Ostbahnhof über die Stadtbahn / Hauptbahnhof
- RB10 zwischen S Spandau und S Charlottenburg
- S21 (zusätzlich!) zwischen S+U Gesundbrunnen und S Südkreuz über Hauptbahnhof
- RE6 zwischen Hennigsdorf und S+U Gesundbrunnen
- RB12 zwischen S Hohenschönhausen und S+U Lichtenberg
- NE27 Basdorf - S+U Gesundbrunnen

Die VBB-Fahrplanauskunft VBB-Fahrinfo enthält ebenfalls bereits jetzt alle ab Montag gültigen Fahrpläne der S-Bahn und der Regionalzüge auf der Stadtbahn. VBB-Fahrinfo bietet den Kunden als besonderen Service bei Verbindungen mit der S-Bahn immer auch eine Alternative ohne S-Bahn an, so dass die Kunden entscheiden können, welches Verkehrsmittel sie wählen. Wer keinen Zugang zum Internet hat, bekommt persönliche Informationen im VBB-Infocenter am Hardenbergplatz 2 oder am VBB-Infotelefon unter 030 / 25 41 41 41. Der VBB verstärkt ab sofort sein Team am Infotelefon. Der VBB setzt ab Montag sein Infopersonal verstärkt an den Flughäfen Schönefeld und Tegel ein, damit Berlinbesucher und Berliner, die von den Beeinträchtigungen im S-Bahnverkehr noch nicht informiert sind, Hilfe bei der Fahrt in die Innenstadt bekommen.

S-Bahn stellt Betrieb auf Stadtbahn ein

(17.07.) BERLIN - Die Einschränkungen bei der Berliner S-Bahn erreichen in der kommenden Woche einen neuen Höhepunkt. Ab kommenden Montag wird zwischen den Stationen Zoologischer Garten und Ostbahnhof der S-Bahn-Verkehr vollständig eingestellt. Auch viele weitere Strecken im Berliner S-Bahn-Netz werden nicht befahren. Darunter befinden sich die Abschnitte zwischen Olympiastadion und Spandau, Westkreuz und Nikolassee, Mühlenbeck-Mönchmühle und Blankenburg, Springpfuhl und Wartenberg, Adlershof und Flughafen Schönefeld sowie Strausberg und Strausberg-Nord. Im Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn verkehren die Linien S 1 und S 2 jeweils alle 20 Minuten. Die Ringbahnlinien S 41/S 42 fahren tagsüber im Zehn-Minuten-Takt.

Die neuerlichen Kürzungen geschehen vor dem Hintergrund eines weiteren Bescheides des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA), der zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen an den Fahrzeugen der Baureihe 481 vorsieht. Damit stehen der S-Bahn Berlin ab Montag nur noch ein Drittel der eigentlich benötigten Züge für den Betriebseinsatz zur Verfügung. Zur Entlastung fahren auf der Linie RE 1 zwischen Berlin Ostbahnhof und Potsdam Hauptbahnhof montags bis freitags bis 20 Uhr vier Regionalzüge pro Stunde und Richtung. Auf der Stadtbahn zwischen Zoologischer Garten und Ostbahnhof übernehmen sieben Regionalzüge pro Stunde und Richtung die Verkehrsaufgaben der S-Bahn. Von Südkreuz über Potsdamer Platz und Hauptbahnhof nach Gesundbrunnen sind vier Mal pro Stunde und Richtung Ersatz-S-Bahnen durch den Nord-Süd-Tunnel der Fernbahn unterwegs. Auf der RB 10 werden alle Züge der Verbindung Nauen - Berlin-Spandau bis Berlin-Charlottenburg verlängert - ab 20. Juli dann nicht nur werktäglich, sondern auch am Wochenende.

"Wir bedauern diese neuen Beeinträchtigungen für unsere Fahrgäste außerordentlich. Es ist nach allen uns vorliegenden Informationen jedoch davon auszugehen, dass mit dieser weiteren Verschlechterung des Angebots die Talsohle erreicht ist und keine weiteren Einschränkungen zu befürchten sind", sagte DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am Donnerstag. Ab August werde die Fahrzeugverfügbarkeit jedoch wieder kontinuierlich im Wochenrhythmus zunehmen. Bis Anfang Dezember solle den S-Bahn-Kunden wieder der komplette Fahrplan geboten werden, versprach Homburg. "Dafür setzen wir alle verfügbaren Kräfte ein und prüfen jede Option zur schnellstmöglichen Verbesserung der betrieblichen Lage." So helfe derzeit das DB-Regio-Werk in Cottbus beim Pressen von S-Bahn-Radscheiben für die betroffene Baureihe 481 aus.

Die S-Bahn Berlin informiert ihre Fahrgäste umfassend über www.s-bahn-berlin.de, über eine am Montag auf den S-Bahnhöfen erhältliche Extra-Ausgabe der Kundenzeitung "punkt3", am S-Bahn-Kundentelefon unter 030 / 29 74 33 33 sowie durch zusätzliche Servicekräfte auf allen wichtigen Umsteigebahnhöfen.

"Tagesspiegel": Noch mehr Behinderungen bei Berliner S-Bahn

(16.07.) BERLIN - Der ohnehin schon stark gekürzte Berliner S-Bahn-Verkehr muss nach Informationen des "Tagesspiegel" in den nächsten Tagen nochmals drastisch eingeschränkt werden. Der neue S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner bestätigte am Mittwoch auf einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses des Parlaments, dass "der Boden des Fasses" noch nicht erreicht sei. So könnten laut "Tagesspiegel" Linien, vor allem in der Innenstadt, sogar ganz eingestellt werden, auf anderen ist nicht ausgeschlossen, dass Fahrgäste bis zu 40 Minuten auf eine Bahn warten müssen. Auf Strecken ins Umland soll weiter gefahren werden, weil dort ein Ersatz mit Bussen kaum möglich wäre. Derzeit fährt die S-Bahn bereits nach einem Notfahrplan mit einem Zugabstand von 20 Minuten auf den meisten Linien. Zwei Linien sind gestrichen, Normalbetrieb gibt es nur noch auf dem Ring.

Berlin: Schon früher Riss in S-Bahn-Rad?

(13.07.) BERLIN - Bereits vor einem Unfall im Mai 2009 soll die Berliner S-Bahn bei Zügen der Baureihe 481 Probleme mit den Rädern gehabt haben. Das berichtet die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf mehrere Triebfahrzeugführer der S-Bahn. Zumindest ein konkreter Vorfall im Jahr 2003 solle dem Eisenbahnbundesamt als Aufsichtsbehörde verheimlicht worden sein. Die Geschäftsführung und einige erliner Politiker hätten davon gewusst. Am heutigen Montag treffen sich der neue Bahnchef Rüdiger Grube und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zu einem "Bahngipfel" im Hamburger Bahnhof in Berlin. Ein großes Thema wird dabei das Chaos bei der S-Bahn sein.

Unterdessen hat sich ein Sprecher des Bundesverkehrsministers Wolfgang Tiefensee erstmals zum Chaos innerhalb der Berliner S-Bahn geäußert und dabei dem neuen Bahnchef Grube den Rücken gestärkt. "Die Schuld für diese Situation liegt einzig und allein bei der Berliner S-Bahn", sagte der Sprecher dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Bahnchef Grube habe deshalb bereits Konsequenzen gezogen und das Management ausgewechselt. "Das war richtig", sagte der Sprecher. Das Eisenbahnbundesamt werde die Fortschritte bei der S-Bahn auch weiterhin sehr genau prüfen, damit bei der Sicherheit der Fahrgäste keine Abstriche gemacht werden.

Zuschüsse für Berliner S-Bahn werden gekürzt

(13.07.) BERLIN - Der Berliner Senat zieht Konsequenzen aus dem anhaltenden Chaos bei der Berliner S-Bahn: Einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge kürzt der Senat die S-Bahn-Zuschüsse um bis August um ein Drittel. Für die fünf Wochen seit Beginn der Einschränkungen Ende Juni bis Ende Juli betrage die Kürzung damit sieben Millionen Euro, die bei der im August fälligen Überweisung abgezogen werde, sagte eine Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung am Freitag. Derzeit stehen wegen der verschärften Kontrollen nach einem Radbruch nach "Tagesspiegel"-Informationen nur noch 311 Viertelzüge zur Verfügung und von Sonnabend an verbleiben sogar nur noch 308. Im Normalbetrieb sind in Spitzenzeiten 552 Viertelzüge erforderlich.

Die DB plant unterdessen weitere Entlastungsmaßnahmen für S-Bahn-Kunden. Ab kommendem Montag werden insgesamt zehn Züge der RegionalBahn-Linie RB 10 der Strecke Nauen - Berlin Spandau ab/bis Charlottenburg verlängert. Zur Entlastung der wichtigen Ost-West-Verbindung über die Berliner Stadtbahn setzt DB Regio auf der RegionalExpress-Linie RE 1 zwischen Berlin Ostbahnhof und Potsdam Hauptbahnhof ab Montag, 13. Juli 2009, montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr vier Züge pro Stunde ein. Damit fährt durchschnittlich alle 15 Minuten ein Zug mit Zwischenhalten an den Bahnhöfen Alexanderplatz, Friedrichstraße, Hauptbahnhof, Zoologischer Garten, Charlottenburg und Wannsee. Zusätzlich können Fahrgäste mit VBB-Fahrausweisen die SXF1-Schnellbusse des DB Stadtverkehr  zwischen Berlin Südkreuz und Flughafen Schönefeld zuschlagfrei nutzen. Diese Verbindung ersetzt die Linie S 45 und ist mit rund 20 Minuten Fahrzeit schneller als die S-Bahn.

DB stellt Sechs-Punkte-Plan für S-Bahn Berlin vor

(10.07.) BERLIN - Die DB hat am Donnerstag einen "Sechs-Punkte-Plan" zur schnellen und konsequenten Lösung der aktuellen Probleme bei der S-Bahn Berlin vorgestellt. Neben den Maßnahmenpaketen für die Erstellung eines Stufenplans zur nachhaltigen Wiederherstellung des Normalzustands und zur lückenlosen Aufklärung aller Missstände gibt es vier Sofortprogramme zur schnellen Verbesserung des Verkehrsangebots, der Fahrzeugverfügbarkeit sowie der Kunden- und Bestellerzufriedenheit. "Klares Ziel ist es, nicht nur das gewohnte und bewährte Verkehrsangebot wieder baldmöglichst herzustellen, sondern auch das Vertrauen aller in die Berliner S-Bahn zurück zu gewinnen", betonte DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg. "Dazu muss aber auch die Herstellerindustrie einen Beitrag leisten und ihre Leistungsversprechen einhalten."

Wichtigster Bestandteil des verkehrlichen Sofortprogramms ist der Basisfahrplan, der von kommendem Montag an zunächst bis Ende Juli gültig sein soll. Damit erhalten Fahrgäste eine Möglichkeit, Reiseroute und Fahrzeit verlässlicher planen zu können. DB-Personenverkehrsvorstand Homburg kündigte außerdem freiwillige Kompensationsleistungen für Stammkunden an: "Abo- und Jahreskarteninhaber, die für die Tarifbereiche Berlin A, B oder C im Dezember noch entsprechende Karten besitzen, erhalten im Dezember einen Monat freie Fahrt." Diese Regelung gelte für die VBB-Umweltkarte, Auszubildende/Schüler und Geschwisterkarten sowie Abo65plus-Nutzer und Firmenticketinhaber. Damit erhalten Fahrgäste eine Kompensation, die sich langfristig an die öffentlichen Verkehrsmittel gebunden haben und nicht mit der Angebotsminderung rechnen konnten.

Zur Entlastung der wichtigen Ost-West-Verbindung über die Berliner Stadtbahn setzt DB Regio auf der RegionalExpress-Linie RE 1 zwischen Berlin Ostbahnhof und Potsdam Hauptbahnhof ab nächster Woche montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr vier Züge pro Stunde ein. Damit fährt durchschnittlich alle 15 Minuten ein Zug mit Zwischenhalten am Alexanderplatz, Friedrichstraße, Hauptbahnhof, Zoologischer Garten, Charlottenburg und Wannsee. Zusätzlich können ab sofort die SXF1-Schnellbusse des DB Stadtverkehrs zwischen Berlin Südkreuz und Flughafen Schönefeld zuschlagfrei genutzt werden.

Im Berufsverkehr fahren auf den Linien S1 zwischen Wannsee und Schöneberg und der S5 zwischen Hoppegarten und Warschauer Straße zusätzliche Züge als Zubringer zur U-Bahn und zur Ringbahn. Weitere Angebote mit Verkehrsmitteln der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind angesichts der bevorstehenden Ferienzeit mit weniger Fahrgastaufkommen derzeit nicht vorgesehen. Bei kurzfristigem Bedarf ist eine Unterstützung durch die BVG zugesichert worden. Zur weiteren Verbesserung der Fahrgastinformation hat die S-Bahn Berlin seit Anfang des Jahres 35 zusätzliche Kundenbetreuer (KIN-S) auf die Bahnhöfe geschickt. Bis Mitte August werden rechtzeitig zur Leichtathletik-WM weitere 45 hinzukommen.

Derzeit werden umfangreiche Untersuchungsunterlagen über die Haltbarkeit der Radsätzen von S-Bahn-Zügen der Baureihe 481 durch das Eisenbahn-Bundesamt ausgewertet. Nach Vorliegen der Ergebnisse will die S-Bahn Berlin in den nächsten Wochen über einen Stufenplan zur schrittweisen Wiederherstellung eines vollständigen Verkehrsangebots informieren. Damit sei jedoch nicht vor Herbst zu rechnen. Aktuelle Daten zur betrieblichen Lage sind im Internet unter www.s-bahn-berlin.de oder über die Kundentelefon-Nummer 030 297 - 43333 abrufbar. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können sich unter mobil.s-bahn-berlin.de informieren. Aushangfahrpläne auf den Bahnhöfen werden im Lauf der nächsten Woche ausgewechselt. Alle wichtigen Informationen mit Fahrplantabellen und weiteren Servicehinweisen finden die Fahrgäste in der kommenden Woche in der aktuellen Ausgabe der Kundenzeitung "punkt3", die auf vielen Bahnhöfen und in den S-Bahn-Kundenzentren erhältlich sind.

Zusätzliche RE-Züge zur Entlastung der Berliner S-Bahn

(09.07.) BERLIN - Die DB setzt ab kommender Woche zur Entlastung für ausfallende S-Bahn-Verkehre zusätzliche Regional-Expresszüge der Linie RE 1 auf der Stadtbahn ein. Statt wie bisher zweimal pro Stunde soll der RE 1 bereits ab nächste Woche montags bis freitags in der Zeit zwischen 6 und 20 Uhr viermal pro Stunde zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Berlin Ostbahnhof verkehren. Zusätzlich können Fahrgäste ab sofort die SXF-Schnellbusse der DB-Stadtverkehrsgesellschaft BEX (in Kooperation mit BVB) zwischen Berlin Südkreuz und Flughafen Schönefeld zuschlagsfrei nutzen. Diese Buslinie ersetzt die S 45 und ist mit rund 20 Minuten Fahrzeit schneller als die S-Bahnverbindung. Um den Fahrgästen trotz der aktuellen Einschränkungen eine verlässliche Reiseplanung bis Ende Juli bieten zu können, hat die Berliner S-Bahn einen Basis-Fahrplan erstellt, den Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am heutigen Nachmittag der Öffentlichkeit in Berlin präsentieren wird.

"In der nächsten Woche werden wir unsere Kunden auch über einen Stufenplan zur schrittweisen Rückkehr zum normalen Verkehrsangebot der S-Bahn informieren", so Homburg. Gleichzeitig stimmt sich die S-Bahn mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) über mögliche Optionen für Verstärker- oder Ersatzverkehre ab. Homburg: "An den großen Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste gibt es nichts zu beschönigen und wir bedauern diese außerordentlich. Es handelt sich dabei jedoch um einen absoluten Ausnahmezustand. Jetzt ist eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligter gefragt, um möglichst schnell wieder zu einem akzeptablen Verkehrsangebot zu gelangen. Wir werden alles in unserer Macht stehende dazu tun."

Unterdessen berichtet der Berliner "Tagesspiegel", es sei nicht mehr ausgeschlossen, dass der gesamte Betrieb eingestellt werde. Offiziell heißt es demnach beim aufsichtsführenden Eisenbahn-Bundesamt in Bonn, man habe der S-Bahn bisher nicht gedroht, ihr die Betriebserlaubnis zu entziehen. Intern schließt man bei der S-Bahn nach "Tagesspiegel"-Informationen wegen der Verstöße gegen die Sicherheitsauflagen einen solchen Schritt aber nicht aus, sollte es zu einem weiteren Verstoß kommen. Und dass das Eisenbahn-Bundesamt weitere Sicherheitsüberprüfungen verlange, sei nicht ausgeschlossen, sagte der Sprecher des Amtes, Ralph Fischer. Dies könne sich erneut erheblich auf den Betrieb auswirken. Zwischen Strausberg und Strausberg Nord setzte die S-Bahn am Mittwoch vorübergehend Busse als Ersatz ein. Nach "Tagesspiegel"-Informationen gibt es bereits Überlegungen, auch weitere Außenäste des Netzes auf Busbetrieb umzustellen. Wie viele Fahrzeuge überhaupt noch einsetzbar sind, teilte die Bahn auch am Mittwoch nicht mit.

Behinderungen bei Berliner S-Bahn wohl noch bis mindestens September

(08.07.) BERLIN - Bei der Berliner S-Bahn wird es nach Informationen der Nachrichtenagentur "ddp" noch bis mindestens September zu Einschränkungen und Behinderungen kommen. Insider sagten der Agentur, dass unter anderem die bisher vorgeschriebenen Wartungsintervalle für stark genutzte Räder laut Planung demnächst noch einmal von 60000 auf 30000 Kilometer halbiert würden. "Das kostet zusätzlich Zeit. Auch darum gehen unsere internen Planungen davon aus, dass vor September kein voller Regelbetrieb möglich sein wird." Bereits in den vergangenen Tagen waren den Insider-Angaben teilweise nur 50 Prozent der Züge im Einsatz gewesen, auch weil die DB nur elf Geräte zur Wirbelstromprüfung zur Verfügung habe. Nötig wären aber 20.

Unterdessen hat der Hersteller der betroffenen S-Bahn-Züge Bombardier 17 Techniker in die S-Bahn-Werkstätten Wannsee, Schöneweide und Oranienburg geschickt, um dort beim Austausch der Radsätze zu helfen. Das Unternehmen lehnt allerdings jede Verantwortung für Konstruktions- und Materialfehler ab. "Wir unterstützen die S-Bahn als unseren guten Kunden dabei, das Problem zu beheben", sagte Bombardier-Deutschlandchef Stephan Krenz. "Eine Gewährleistung gibt es aber seit 2007 nicht mehr."

Berlin: Verkehrssenatorin prüft vorzeitigen Ausstieg aus S-Bahn-Vertrag

(07.07.) BERLIN - Die Berliner Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hat wegen der Beeinträchtigungen im S-Bahn-Verkehr Konsequenzen angekündigt. Es werde auf der einen Seite Malus-Abzüge geben "für die Qualität, die schlicht unter aller Kritik ist", sagte die Senatorin am Montag dem RBB-Sender "Radioeins". Auf der anderen Seite gelte, "was nicht gefahren wird, wird nicht bezahlt". Derzeit werde geprüft, ob der Vertrag mit der S-Bahn vorzeitig beendet werden könne. Ohne Ausschreibung verlängert werden soll der bis 2017 geltenden Vertrag mit der S-Bahn Junge-Reyers Worten zufolge zumindest auf keinen Fall. "Wir werden dann Ende 2011, Anfang 2012, so wie ich das jetzt sehe, entscheiden, dass wir in die Ausschreibung gehen." Dann gebe es für Konkurrenzunternehmen die Möglichkeit, sich am Markt umzuschauen und eine hohe Leistung zu bieten.

VBB-Qualitätsbilanz vorgestellt

(07.07.) BERLIN - Nicht erst seit einigen Tagen hat die Qualität der Berliner S-Bahn spürbar nachgelassen. Das zeigt die Ende vergangener Woche vorgestellte VBB-Qualitätsbilanz 2008. Der rigide Sparkurs der Berliner S-Bahn hat demnach zu massiven Einsparungen bei der Fahrzeugreserve, bei den Instandhaltungskapazitäten und im Service geführt. Vor allem die erheblichen Renditeerwartungen des Mutterkonzerns DB gehörten zu den Hauptgründen des Qualitätseinbruchs. 2007 und vor allem 2008 habe die S-Bahn die ursprünglich gute Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nicht halten können, teilte der VBB mit.

Den Angaben zufolge hat sich die Pünktlichkeit im vergangenen Jahr weiter verschlechtert: von 93,4 Prozent in 2007 auf 92,7 Prozent in 2008 (1993 lag die Pünktlichkeit bei 97,2 Prozent). Das vertraglich vereinbarte Pünktlichkeitsniveau hat die S-Bahn in der Mehrzahl der Monate 2008 nicht eingehalten. Auch im Januar, April und Mai 2009 hat die S-Bahn die vertraglich vereinbarte Pünktlichkeit nicht erreicht. Kunden erhielten auf den Bahnsteigen zudem häufig keine Informationen zu aktuellen Störungen. Allein gelassen wurden die Kunden vom S-Bahn-Unternehmen vor allem auf Bahnhöfen, auf denen es kein Aufsichtspersonal und "mobile" Mitarbeiter gab - und auf Bahnhöfen, die lediglich mit nicht ansteuerbaren Zugzielanzeiger oder Blechtafeln ausgestattet sind.

Mit Ausnahme der S-Bahn Berlin GmbH ist das Qualitätsniveau bei Bussen und Bahnen im Verbundgebiet auf stabil gutem Niveau. Im Schienenpersonenregionalverkehr sind Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Kundenzufriedenheit gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Im Kundenurteil haben die privaten Anbieter von Verkehrsleistungen im Regionalverkehr (SPNV) wiederum die Nase vorn. Das beweist, dass auch privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen kundenorientiert arbeiten und Befürchtungen, dass der Kunde im Regen stehen gelassen wird, seit Jahren nicht eingetreten sind.

Neuanfang bei der S-Bahn Berlin

(03.07.) BERLIN - Nach einem tagelangen Verkehrschaos bei der Berliner S-Bahn hat die DB die komplette Spitze ihrer Tochterfirma ausgetauscht. Alle vier Mitglieder der Geschäftsführung würden abgelöst, sagte Bahn-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg am Donnerstag nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats in Berlin. Als neuer Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin wurde mit sofortiger Wirkung der bisherige Regionalbereichsleiter Nordost der DB Regio AG, Peter Buchner, berufen. Ihm zur Seite stehen mit Christian Kayser für Finanzen, Maik Dreser für Produktion und Christoph Wachendorf für Personal drei bewährte Bahn-Manager mit großer Erfahrung aus anderen Nahverkehrsregionen und DB-Konzernbereichen. Die vier Manager konnten äußerst kurzfristig zur Unterstützung der S-Bahn Berlin gewonnen werden. Vertragliche Regelungen für einen dauerhaften Einsatz werden zu einem späteren Zeitpunkt getroffen.

"Durch die Unzulänglichkeiten in der Umsetzung der Auflagen des Eisenbahn-Bundesamts (EBA) haben wir uns entschlossen, schnell zu handeln", sagte Ulrich Homburg, DB-Vorstand Personenverkehr. "Wir wollen mit diesem klaren Neuanfang das Vertrauen unserer Kunden, des Bestellers, der Politik und des EBA in die S-Bahn Berlin wiederherstellen. Grundlage unseres Geschäfts ist und bleibt die sichere Mobilität." Jeder Fahrgast könne sich darauf verlassen, dass er mit sorgfältig untersuchten Zügen unterwegs ist. Alle EBA-Auflagen und eisenbahntechnischen Regelwerke würden exakt eingehalten. Jetzt gehe es darum, dass die neue Geschäftsführung schnell eine umfassende Bilanz über Art, Umfang und Dauer der Fahrzeug-Probleme und der daraus entstandenen Angebotseinschränkungen erstellt.

Wann der Verkehr bei Europas drittgrößter Stadtbahn wieder normal laufe, konnte Homburg allerdings auch nicht sagen. Man habe die neue Geschäftsführung mit der Ausarbeitung von Sofortmaßnahmen beauftragt, wie das eingeschränkte Verkehrsangebot schnell wieder verbessert werden könne, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende und Sprecher der Geschäftsführung von DB Stadtverkehr, Hermann Graf von der Schulenburg. Dazu gehöre auch die unverzügliche Aufnahme von Gesprächen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) zur Unterstützung des Verkehrsangebots. "Im Lauf der nächsten Woche wollen wir unseren Kunden einen verlässlichen Zeitplan an die Hand geben, wann wieder mit einem normalen Verkehr gerechnet werden kann", so von der Schulenburg weiter. Auch über Entschädigungen für Fahrgäste und den Besteller werde nachgedacht.

Seit Dienstag musste die S-Bahn zahlreiche S-Bahn-Züge auf Anordnung des Eisenbahnbundesamtes aus dem Verkehr ziehen. Die Behörde hatte festgestellt, dass die S-Bahn geforderte verkürzte Kontrollen der Achsen nach einem Unfall nicht umgesetzt hatte. Auch in den kommenden Tagen muss weiter mit Einschränkungen gerechnet werden. Den Kunden der S-Bahn stehen neben den Mitarbeitern vor Ort täglich aktualisierte Informationen zur betrieblichen Lage im Internet unter www.s-bahn-berlin.de oder über die Kundentelefon-Nummer 030 297 - 43333 zur Verfügung. Nutzer eines WAP-fähigen Mobiltelefons können Infos unter mobil.s-bahn-berlin.de Infos abrufen.

DB-Aufsichtsrat befasst sich mit Berliner S-Bahn-Chaos

(02.07.) BERLIN - Der Aufsichtsrat der DB befasst sich am Donnerstag auf einer außerordentlichen Sitzung mit den chaotischen Zuständen bei der Berliner S-Bahn. Dabei sollen Maßnahmen zur schnellen Verbesserung des Verkehrsangebots erörtert werden. Außerdem befasst sich der Aufsichtsrat mit Versäumnissen im Zusammenhang mit den zusätzlichen Sicherheitsüberprüfungen der S-Bahn-Räder. "Die momentanen Einschränkungen für unsere Berliner S-Bahnkunden sind ebenso wenig hinnehmbar wie die unzureichende Umsetzung der Vorsichtsmaßnahmen, die wir mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) vereinbart haben", sagte Ulrich Homburg, DB-Vorstand Personenverkehr am Mittwoch. "Deswegen werden wir im Aufsichtsrat diese Missstände aufklären und unverzüglich die notwendigen Konsequenzen daraus ziehen." Im Anschluss an die Sondersitzung des zwölfköpfigen Gremiums wird der Aufsichtsratsvorsitzende und Sprecher der Geschäftsführung von DB Stadtverkehr, Hermann Graf von der Schulenburg, über die gefassten Beschlüsse informieren.

Wegen notwendiger Sicherheitsprüfungen an den Rädern vieler Züge ist es bei der Berliner S-Bahn seit Dienstagmorgen zu zahlreichen Zugausfällen gekommen. Das Eisenbahn-Bundesamt hatte wegen nachlässiger Sicherheitsüberprüfungen zahlreiche S-Bahn-Züge stillgelegt. Bereits seit geraumer Zeit sind außerdem auf zahlreichen Verbindungen verkürzte Züge unterwegs.

Erhebliche Behinderungen bei der Berliner S-Bahn

(01.07.) BERLIN - Entgegen aller Ankündigungen der vergangenen Woche ist es am Dienstag im Berliner S-Bahn-Netz zu erheblichen Fahrplaneinschränkungen gekommen. Hintergrund ist der extreme Fahrzeugmangel aufgrund von Problemen an den Achsen der Züge. Waren bisher die Züge zwar verkürzt, ansonsten aber nach Fahrplan unterwegs, wurde der Fahrplan am Dienstag drastisch ausgedünnt. Auf weiten Teilen des Berliner S-Bahn-Netzes wurde am Dienstag nur ein 20-Minuten-Takt angeboten. Auf der Ringbahn galt ein 10-Minuten-Takt. Die Linien S45 und S85 fielen zeitweise komplett aus. Noch Ende vergangener Woche hatte das Unternehmen Einschränkungen beim Fahrplan ausgeschlossen.

Die S-Bahn hatte über Nacht kurzfristig auf Anweisung des Eisenbahn-Bundesamtes weitere 150 Viertelzüge zu Sonderprüfungen aus dem Verkehr gezogen. Zuvor hatte die Behörde am Montag nach eigenen Angaben umfangreiche Kontrollen bei der S-Bahn Berlin GmbH durchgeführt und dabei festgestellt, dass Zusicherungen der S-Bahn Berlin GmbH nur unzureichend eingehalten wurden. Die S-Bahn Berlin GmbH hatte sich bereits Mitte Mai 2009 gegenüber dem EBA verpflichtet, die Räder der S-Bahn Züge alle 7 Tage zu überprüfen. Aufgrund der hohen Sicherheitsrelevanz ordnete das EBA daraufhin an, dass umgehend alle Züge außer Betrieb zu nehmen sind, an denen die erforderlichen Prüfungen nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Hintergrund der Maßnahmen war ein S-Bahn-Unfall am 1. Mai in Kaulsdorf, bei dem das Rad eines S-Bahn-Wagens gebrochen war.

Auch am Mittwoch wird es weiter zu Fahrplaneinschränkungen kommen. So wird zum Flughafen Schönefeld erneut nur alle 20 Minuten ein Zug der S 9 fahren, die S 45 von Hermannstraße zum Flughafen fällt wohl ebenfalls weiter aus. Auch die üblichen Verstärkerfahrten in den Hauptverkehrszeiten werden wohl entfallen. S-Bahn-Chef Tobias Heinemann sagte am Dienstag, es sei noch nicht vorhersehbar, wann das alte Niveau wieder erreicht werde. Zugleich entschuldigte sich Heinemann bei den Fahrgästen für die massiven Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr, die am Dienstagmorgen viele Fahrgäste unvorbereitet getroffen hatten. Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) zeigte sich "entsetzt". Ganz offensichtlich habe es eine Vernachlässigung der Wartung bei der S-Bahn gegeben, kritisierte sie.

Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg sagte: "Die Fahrgäste der Berliner S-Bahn sind zu Recht sauer." Natürlich stehe die Sicherheit der Fahrgäste an oberster Stelle und jeder habe Verständnis, wenn es bei Sonderüberprüfungen mal zu Einschränkungen komme. Einschränkungen im Berliner S-Bahnverkehr seien jedoch längst zu einem Dauerzustand geworden, denn die Probleme im Unternehmen seien hausgemacht, sagte Franz weiter. "Hintergrund scheint der rigide Sparkurs bei der S-Bahn zu sein: Werkstätten wurden geschlossen, Werkstattpersonal reduziert, Fahrzeugreserven abgebaut". Im letzten Jahr habe die S-Bahn einen Gewinn von mehr als 56 Millionen Euro eingefahren, der aber an den Mutterkonzern DB abgeführt worden sei. "Damit muss Schluss sein", forderte Franz. "Die Renditeerwartungen der Deutschen Bahn müssen zurückgefahren werden. Bahnchef Grube darf es nicht zulassen, dass die Qualität der Berliner S-Bahn immer weiter in den Keller fährt."

Weiterer Rädertausch bei 50 Viertelzügen der S-Bahn-Baureihe 481 nötig

(27.06.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin hat nach jüngsten Gesprächen mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) den Zeitplan zum Austausch von Rädern an Zügen der Baureihe 481 gestrafft. Danach werden 50 Viertelzüge mit besonders hohen Laufleistungen der führenden Radsätze zum Wochenende außer Betrieb genommen und in den kommenden Tagen umgerüstet. Mit Beginn der Woche wird die S-Bahn Berlin auf den Linien S1, S2, S25, S3, S5, S7 und S75 auf einzelnen Verbindungen kürzere Züge einsetzen. Einschränkungen des Fahrplans sind nicht vorgesehen. Bereits zur Wochenmitte rechnet das Unternehmen mit einer Entspannung, da umgebaute Fahrzeuge sofort wieder zum Einsatz kommen. "Wir bedauern die damit verbundenen Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste und setzen alles daran, diese so schnell wie möglich wieder abzustellen", so S-Bahn-Geschäftsführer Tobias Heinemann.

Das jüngst gestartete Austauschprogramm von Rädern wird mit Hochdruck fortgesetzt. Bis 10. August wird die S-Bahn Berlin bei zunächst 280 Viertelzügen die Räder der führenden Achsen austauschen, deren Laufleistung über 650.000 Kilometern liegt. Das Unternehmen hatte sich als Konsequenz aus dem Radscheibenbruch vom 1. Mai in Kaulsdorf, bei dem ein S-Bahn-Zug entgleiste, zu diesem Vorgehen entschlossen. Derzeit führt die S-Bahn Berlin Messfahrten durch, um weitere Daten zur Belastbarkeit von Rädern der Baureihe 481 zu ermitteln, die bei Beschaffung vom Hersteller als dauerfest deklariert wurden. Nach Vorliegen der Ergebnisse Ende Juli stimmt sich das Unternehmen mit dem EBA weiter ab, ob und in welchem Umfang ein weiterer Rädertausch erforderlich ist. Die S-Bahn Berlin hatte in den Jahren 1996 bis 2003 insgesamt 500 Viertelzüge bei Bombardier Transportation beschafft. Der Auftragswert betrug 1,2 Milliarden Euro.

Neue Räder für sichere Berliner S-Bahn-Züge

(13.06.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin zieht aus dem Radscheibenbruch vom 1. Mai klare Konsequenzen und startet mit sofortiger Wirkung ein umfangreiches Austauschprogramm für die Räder an Fahrzeugen der Baureihe 481. Bis Ende Juli wird die S-Bahn Berlin bei zunächst 260 Viertelzügen 520 Räder der führenden Achsen austauschen, deren Laufleistung über 650.000 Kilometern liegt. Zu diesem Vorgehen hat sich die S-Bahn Berlin gegenüber dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) verpflichtet.

Parallel werden derzeit Messfahrten vorbereitet, die bis Ende Juli abgeschlossen und ausgewertet werden. Danach wird mit dem EBA abgestimmt, ob und in welchem Umfang ein weiterer Rädertausch erforderlich ist. Vorsorglich hat die S-Bahn Berlin hierfür weitere 1.500 Räder bei der Industrie bestellt, über deren Auslieferungstermin zurzeit verhandelt wird. Der Geschäftsführer der S-Bahn Berlin, Tobias Heinemann, forderte die Herstellerfirma der Züge zu umgehendem Handeln auf: "Wir erwarten, dass sich Bombardier zu seiner Verantwortung bekennt und gemeinsam mit uns unverzüglich die Probleme behebt."

Einschränkungen im Fahrplan wird es durch die Umrüstungsaktion zwar nicht geben, jedoch wird auf den Nord-Süd-Linien ein Teil der eingesetzten Züge verkürzt. Zur Einhaltung des ehrgeizigen Zeitplans und zur Sicherstellung höchster Sicherheitskriterien bis zum Abschluss der Maßnahmen hat die S-Bahn Berlin ihre Werkstattkapazitäten erweitert und rund 60 zusätzliche Mitarbeiter aus anderen Unternehmensbereichen der DB und von Fremdfirmen im Einsatz. Zusätzlich zu regelmäßigen Ultraschallprüfungen der Radsatzwellen und neu eingeführten Wirbelstrommessungen an den Rädern begutachten die Techniker in den Betriebswerkstätten Grünau und Wannsee im 7-Tage-Rhythmus die Räder. Bei sämtlichen zusätzlichen Prüfarbeiten wurden bislang keine Beschädigungen von Rädern und Radsatzwellen festgestellt.

S-Bahn Berlin erweitert Sicherheitschecks für Züge

(06.06.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin führt derzeit zusätzliche Sicherheitschecks an den Rädern der Baureihe 481 durch. Um den Werkstätten mehr Fahrzeuge zur Verfügung stellen zu können, fahren die Züge der Linien S1 und S2 bis auf Weiteres im Tagesverkehr mit sechs Wagen."Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, sie sind jedoch unvermeidlich um die Sicherheit unserer Kunden zu gewährleisten", erklärt S-Bahn-Geschäftsführer Tobias Heinemann die Entscheidung seines Unternehmens. "Die Sicherheit unserer Fahrgäste hat oberste Priorität. Wir sind bemüht, schnellstmöglich wieder die gewohnte Zuglänge anbieten zu können. Einschränkungen des Fahrplans wird es nicht geben."

Bereits seit dem 11. Mai führt die S-Bahn Berlin zusätzliche Sicherheitschecks an ihren Zügen der Baureihe 481 durch. Dabei werden die Radsätze alle sieben Tage einer Sicht- und Klangprüfung unterzogen, bis die Ursache des Radsatzscheibenbruchs geklärt ist, der am 1. Mai im Bahnhof Kaulsdorf zur Entgleisung eines Zuges geführt hatte. Zusätzlich verkürzt das Unternehmen ab sofort das Prüfintervall für die Treibradsatzwellen von 60.000 auf 30.000 Kilometer. Weitere Details werden derzeit mit dem Eisenbahnbundesamt abgestimmt. Über die Ergebnisse will die S-Bahn Berlin die Öffentlichkeit in der nächsten Woche informieren.

Zusätzliche Sicherheits-Checks für S-Bahn-Baureihe 481

(09.05.) BERLIN - Die S-Bahn Berlin führt zusätzliche Sicherheits-Checks für ihre Züge der Baureihe 481 ein. Künftig werden die Räder dieses Fahrzeugtyps alle sieben Tage einer weiteren Überprüfung unterzogen, bis die Ursache des Radscheibenbruchs geklärt ist, der am 1. Mai im Bahnhof Kaulsdorf zur Entgleisung eines Zuges geführt hatte. Der Geschäftsführer der S-Bahn Berlin, Tobias Heinemann, erklärte: "Die Sicherheit der Fahrgäste steht für uns an erster Stelle. Wir haben daher heute eine freiwillige Selbstverpflichtung gegenüber dem Eisenbahn-Bundesamt abgegeben, in der dieses Vorgehen festgelegt ist. Weitere Schritte werden wir umgehend nach Vorliegen des Untersuchungsergebnisses einleiten."

Berlins S-Bahn-Chef: "Sicherheit hat oberste Priorität"

(05.05.) BERLIN - Nach der Entgleisung eines Drehgestells eines S-Bahn-Zuges am 01. Mai in Berlin-Kaulsdorf hat der Chef der Berliner S-Bahn, Tobias Heinemann, Medienberichte zurückgewiesen, wonach die Entgleisung auf mangelnde Wartung zurückzuführen sei. "Die Sicherheit unserer Fahrgäste hat für uns oberste Priorität", betonte Heinemann am Montag. "Alle gesetzlich vorgeschriebenen Regelungen zur Untersuchung von Fahrzeugen werden exakt eingehalten und dokumentiert. Dies geschieht im Rahmen der betriebsnahen Instandhaltung alle 14 Tage. Dabei werden die Radsätze nach den anerkannten Regeln eisenbahnüblichen Prüfungen unterzogen." Gemäß Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung müssen die Fahrzeuge nach spätestens acht Jahren einer Hauptuntersuchung unterzogen werden.

Nach den Worten von Heinemann hat die S-Bahn Berlin in den letzten Jahren den Instandhaltungsaufwand kontinuierlich von 30,5 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 43,3 Millionen Euro 2007 und 49,7 Millionen Euro im Jahr 2008 erhöht. Für dieses Jahr sind laut Heinemann 53,5 Millionen Euro eingeplant. Behauptungen in einem Medienbericht, wonach der Unfall eine Ähnlichkeit mit dem ICE-Zugunglück von 1998 in Eschede hätte, entbehrten jeder Grundlage, da die Radkonstruktionen grundverschieden seien. Während die damaligen Räder des ICE 1 aus einem Kern und einem aufgesetzten Radreifen bestanden, handelt es sich bei den Rädern der S-Bahn-Baureihe 481 um eine Monobloc-Konstruktion, die aus einem Stück geschmiedet ist. Die Ursache für den Radsatzscheibenbruch beim Unfall in Kaulsdorf wird durch das Eisenbahnbundesamt ermittelt.

Zurück zur Startseite            Weitere aktuelle Berichte